Seite - 492 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

492 Bergbau und Hüttenbetrieb. Wenn der Fleiß des Berg- und Hüttenmanns in Kram auch nicht ein so aus- gezeichnetes Feld seiner Thätigkeit findet, wie in einzelnen von der Natur in noch höherem Maße begünstigten Gebieten der Monarchie, so spielt der Bergbau im volkswirthschast- licheu Leben dieses Kronlandes doch eine sehr wichtige Rolle und steht Krain in Bezug aus seine Montanindustrie unter den Ländern Österreichs keineswegs an letzter Stelle. Während der Bergbau Österreichs mit Ausschluß der Salinen im Ganzen 104.588 Arbeiter', also 0 48 Procent der Bevölkerung beschäftigt, finden in Krain 3.028 Arbeiter, das ist 0 64 Procent der Einwohner, bei demselben dauernden Verdienst; es erhebt sich somit die bergbauliche Thätigkeit des Kronlandes über die durchschnittliche Österreichs und wird nur von jener Schlesiens, Kärntens, Steiermarks und Böhmens übertroffen. Im Verhältniß zu der Zahl der beim Bergbau und Hüttenwesen beschäftigten Arbeiter steht auch der Werth der durch dieselben zu Tage geförderten und in den Verkehr gesetzten Güter. Während die gesammten Berg- und Hüttenproducte Österreichs einen Werth von circa 65 Millionen Gulden darstellen, betragen jene Krains allein rund 2 Millionen Gulden, eine Ziffer, welche bei günstigerem Metallmarkte noch einer bedeutenden Steigerung fähig ist. Die bergbauliche Thätigkeit Krains erstreckt sich auf eine verliehene Grundfläche von 4.082'8 Hektar nebst 997 Freischürfen und umfaßt die Gewinnung von Quecksilber-, Eisen-, Mangan-, Zink- und Bleierzen, welche letztere zum Theile auch einen ansehnlichen Silbergehalt besitzen. Nebstdem liefert dieselbe mineralische Brennstoffe, vorzugsweise Braunkohlen in guter Qualität und ansehnlicher Menge. Die Hütten prodnciren Queck- silber, Zink, Blei, Frisch- und Gußroheisen und Ferromangan. Im Jahre 1886 wurde in der Blei- und Quecksilberhütte Littai auch ein Quantum von 40 9 Kilogramm Silber gewonnen, wozu allerdings bemerkt werden muß, daß das edle Metall aus einem dnrch mehrere Jahre beim obgenannten Bergbau aufgestapelte» Erzvorrathe erzeugt worden ist. Silberhaltigen Bleiglanz in geringer Menge liefert auch der Bleibergbau Podkraj der Littaier Gewerkschaft und der Schnrfbau zu Pasjek. Was dem Krainer Bergbau uoch eine ganz besondere Wichtigkeit verleiht, ist die bedeutende Gewinnung von Quecksilber, dieses für die Industrie und die Wissenschaft eben so wichtigen, als in der Natur verhältnißmäßig so selten vorkommenden Metalls. Krain steht in dieser Hinsicht an der Spitze aller Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie, ja es ist neben Ungarn, welches eine geringe Menge dieses Metalls erzengt, der einzige ' Die statistischen Daten beziehen sich auf das Jahr 1886.