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Kohlenwerkes ist eine recht günstige; leider hat es in letzter Zeit dnrch die vordringende
Concnrrenz der Kohlen der nördlichen Länder Österreichs stark zu leiden. Von ganz
besonderer Bedeutung scheint das Brannkohlenvorkoinmen in Traten bei Gottschee, wo
mittelst eines Untersuchungsschachtes in 43 8 Meter Tiefe eine 22 9 Meter mächtige nnd
noch nicht durchteufte Kohlenablagerung aufgeschlossen wnrde, für diesen Theil Krains
werden zu sollen.
Die Gewinnung von Bleierzen erreichte in drei Bergbaubetrieben, Littai, Podkraj und
Sava, das Gesammtquautum von 12.948 Meterceutuer, aus welchen die Hütte in Littai
8.192 Metercentner nnd die Zinkhütte Sagor (als Nebenprodukt) 39 Meterceutuer Blei
im Gesammtwerth von 110.387 Gulden producirteu, 10 2 Procent der gesammten Blei-
prodnction Österreichs, obzwar Littai deu Betrieb etwas restriugirt hat. Beschäftigt wareu
bei dieser Productiou 266 Arbeiter. Littai ist keineswegs ein neuer Bergbau, vielmehr zeigt
der Sitariuz und dessen Fortsetzung vielfach Spuren früherer bergmännischer Thätigkeit,
deren Alter jedoch nicht bekannt ist. Der Markt Littai liegt gegenüber der Südbahn-
station Littai am rechten Savenser im freundlichen Savethal. In unmittelbarer Nähe erhebt
sich von 230 Meter Seehöhe des Savespiegels bis zu 450 Meter der Sitariuz, dessen
reiche Erzsührnng das Object des sich erstaunlich rasch entwickelnden Bergbaues in Littai
bildet. Vorwiegend ist es der Bleiglanz, ferner in ansehnlicher Menge der Zinnober,
welche hier bergmännisch gewonnen werden. Der nene Bergbau in Littai wurde erst im
Jahre 1873 begonnen, indeß mit einem solchen Erfolge geführt, daß schon 1884 das
bedeutende Quantum von 19.000 Metercentner Blei prodncirt wurde, währeud die Queck-
silbererzeugung 1886 schon anf 263 Metercentner gestiegen ist. Der Bergbau selbst ist
ein Stollenbau und noch nicht unter den Savespiegel gedrungen; derselbe besitzt am linken
Savenfer eine vorzüglich eingerichtete Aufbereitungsanstalt nebst einer Blei- und Queck-
silberhütte und erfolgt die Förderung der Erze von der Grube in die Aufbereitungsanstalt
mittelst einer 364 Meter langen, kühn über den Savestrom gespannten Drahtseilbahn.
Der Littaier Gewerkschaft gehören auch die in derselben Erzzone gelegenen kleineren Berg-
baue auf silberhaltigen Bleiglanz in Podkraj und Pasjek an.
Zink wird nur iu der Hütte Sagor durch 78 Arbeiter erzeugt, uud zwar das
ansehnliche Quantum von 10.127 Metercentner im Werth von 172.159 Guldeu oder
26 3 Procent der ganzen Produktion Österreichs. Leider werdeu die zu dieser Productiou
nothwendigen Erze bis jetzt nur in einein ganz geringfügigen Quantum (228 Metercentner)
im Lande selbst erzeugt, während der Rest von Naibl, Anronzo und Bleiberg bezogen wird.
Auch die Gewinnung von Braunstein ist eine ergiebige, indem in 6 Bergbauen
mit 51 Arbeitern 20.429 Metercentner, das ist 22 Procent der Gesammtproductiou
Österreichs gewonnen werden. In erster Reihe steht die Produktion der kraiuischeu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch