Seite - 505 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

505 gröberen und feineren Sorten erzeugt. Das in Büscheln aus Ungarn, Polen, Deutschland und Rußland bezogene Roßhaar muß gereinigt, überbunden, gewaschen und getrocknet, gehechelt, gezogen, sortirt, nöthigenfalls auch gefärbt werden, dann erst wird es auf dem Holzwebestuhl verarbeitet. Das Roßhaar kommt in allen Längen von 0 24 bis 10 Meter vor. Zu Sieben wird das von 0 3 bis 0 8 Meter Länge verwendet, das längere, sogenannte „Stralsuuder Haar" geht zumeist über Hamburg oder Trieft uach Amerika Krainische Landtöpferci. uud England. Anch in Wien findet dasselbe Absatz. Die Werkzeuge der Siebfabricatiou bestehen aus Holzwebestühleu und Holzkämmen, ferner einer Walze, auf welcher die Roß- haargewebe ausgewuudeu werdeu. Durch letztere wird dem Weber die Arbeit beträchtlich erleichtert. Hauptabsatzgebiete für Noßhaarfiebbödeu sind Italien und die Levante, ferner Spanien, Frankreich und die Niederlande. Sie finden aber auch in der ganzen österreichisch- nngarifchen Monarchie Käufer. Krollhaar wird zumeist in Trieft, in Italien und in der Levante abgesetzt. Die Bekleidungsindustrie zählt acht Strohhutfabriken im Steiner Bezirk, zwei Schuhfabriken in dem sehr gewerbethätigen Nenmarktl und eine Wüschefabrik in Laibach. Kärnten und Krain. 33