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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
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10 Hunnengräber oder Wachthügel seien; die Geologen, namentlich Professor Josef Szabö, haben nachgewiesen, daß sie von der Natur aufgebaut und nachher auch von Menschen benützt wurden, und somit sind sie zum Theile auch historische Denkmäler. Solche Hügel kommen schon in der Umgegend von Nylregyhäza vor, aber am zahlreichsten sind sie von der Bahnlinie Karczag-Debreczin südwärts bis zum Marosfluß und von der Theiß ostwärts bis zur östlichen Hälfte der Komitate Bihar und Arad, auf einem Gebiete von 6.500 Quadratkilometer. Im Anlande der Flüsse Berettyö und Körös gibt es 300, in anderen Gegenden mehr als 200 solche Hügel. Sie haben gewöhnlich eine längliche Kegelform mit flachem Rücken, die eine Seite ist immer steiler als die andere. Sie kommen nicht nur auf sandigem, sondern auch auf thonigem Boden vor. An den Rändern des Alföld sind diese Hügel im Allgemeinen klein und niedrig, je näher der Theiß, desto höher werden sie, und die höchsten findet man in den Gebieten der Nebenflüsse der Theiß. Aber ihre relative Höhe beträgt höchstens 10, gewöhnlich blos 5 bis 6 Meter. Der flache Landstrich zwischen dem Maros, der Theiß und Donau ist im Großen und Ganzen ebenfalls eine horizontale Ebene, aber im südlichen Theile derselben befindet sich eine große gewellte Sandfläche, die eine Länge von 60 und eine Breite von 14 bis 17 Kilometer hat; sie nimmt im Ganzen einen Flächenraum von mehr als 41.000 Hektar ein. In Ungarn, ja in Europa gibt es kaum eine zweite Sandwüste, die sich, was Öde und Großartigkeit betrifft, mit ihr messen könnte. Der Wind rafft die Sandmassen ans nnd baut 60 Meter hohe Berge auf, die ihre Gestalt fortwährend ändern; wohin das Auge vom Gipfel derselben auch Hinblicken mag, es sieht nichts als den weißschimmernden beweglichen Sand. Die Dünen ziehen von Lajosfalva südwärts und bilden ein unregel- mäßiges Dreieck; bei Ujsalu erreichen sie eine größere Höhe und von dort streichen sie einerseits gegen Pancsova, anderseits erstrecken sie sich von den Sümpfen bei Alibnnär und Jlanesa den Karasflnß entlang fast bis zur Donau. Bereits im Jahre 1818 begaun man die beweglichen Sandhügel mit geeigneten Baumpflanzungen zu binden, aber mehr als die Hälfte ist noch immer nicht gebunden. Der mittlere Theil des Alföld ist eine baumlose Pusztaeine Grassteppe, doch seit den verflossenen vier bis fünf Decennien hat sich die Physiognomie derselben im hohen Maße verändert. Zwar sind die ehemals sehr ausgedehnten Sümpfe noch nicht ganz ver- schwunden, es gelaug noch nicht, die Binnengewässer abzuleiten, ja in regenreichen Jahren bricht jetzt das Grundwasser auch an höher gelegenen Stellen hervor, welche ehemals ganz i Das Wort pusata bedeutet im Allgemeinen eine baumlose Grasfläche, eine Steppe, nicht aber eine unfruchtbare Wüste; im engeren Sinne bedeutet es einen besondern, ehemals adeligen Grundkomplex, ein Prädinm, eine Farm mit Wohn- haus und Wirthschaftsgebäuden; solche Pnszten gibt es auch im gebirgigen Oberlande.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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