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und Pojäna-Ruszka, welche auf der Grenze Siebenbürgens und des Krassö-Szörenyer
Komitats stehen; schließlich wendet sie sich nach Westen und zieht bei Gladna, Kiszeto
und Temesvär vorbei, indem sie den Bodenanschwellungen folgt, welche zwischen den
Flüßchen Bega und Temes liegen.
Das so umgrenzte Stromgebiet der Theiß umfaßt ein Areal von beiläufig
153.000 Quadratkilometer; es gehören dahin ein großer Theil der ungarischen Gebirge
und der größte Theil des Tieflandes. Die Menge der jährlichen Niederschläge ist im
Alföld außerordentlich großen Schwankungen unterworfen: in trockenen Jahren erreicht
sie kaum 40 Centimeter, in nassen Jahren dagegen übersteigt sie auch 80 Ceutimeter; in
den bergigen Landstrichen wechselt sie im Allgemeinen zwischen 70 und 200 Centimeter.
Weder die Theiß selbst, noch ihre Zuflüsse werden von Gletschern oder ewigen Schnee-
feldern gespeist, es befinden sich in ihrem Gebiete auch keine Seebeckeu, die zur Regelung
ihres Regimes dienen könnten; die Klausen und Reservoirs am Oberlaufe der Theiß uud
ihrer Nebenflüsse im Märamaroscher Comitat sind nur zur Beförderung des Holz-
flößens eingerichtet.
Die Theiß entspringt an der Grenze des Landes im Schoße der höchsten Gruppen
der Märamaroscher Alpen, und zwar aus der Vereinigung der schwarzen und weißen
Theiß. Jene, der längere Quellfluß, entsteht in der Thalmulde welche im Norden der
Szvidovecz-Alpe uud im Süden der Ploszka-Alpe liegt und sich ostwärts össnet. Vom
nördlichen AbHange des Thales kommen neun, vom südlichen AbHange zwei Gießbäche
herab, um sich im gemeinschaftlichen Bett zu vereinigen; unter denselben hat die größte
Länge derjenige, welcher mehr als 20 Kilometer westlich von der Ortschaft Körösmezö
am östlichen Abhang der 1.203 Meter hohen Okola-Alpe entspringt; die Quelle desselben
rinnt aus eiuem ausgehöhlten Baumstamme hervor, rings um dieselbe sind Tische und
Bänke aufgestellt. Von dort bricht sich der kleine murmelnde Bach zwischen Felsen und
Baumklötzeu seinen Weg, die wildromantische Wiege desselben ist von größtentheils schon
entwaldeten Bergen eingefaßt.
Die weiße Theiß entsteht ebenfalls aus der Vereinigung mehrerer Gießbäche,
namentlich der Bäche Balczatul und Sztochovecz; der südöstliche Ouellbach entspringt an
der Nordseite des Sztog genannten Berges. Weiter abwärts liegt am westlichen Ufer
Trebufa, später in den durch viele Krümmungen charakterisirten Lauf der Theiß ergießen
sich auf der linken Seite die Gewässer aus dem nördlichen Siebenbürgen, unter denen die
Szamos die größte ist und fast alle Gewässer des nördlichen Siebenbürgen sammelt. Bei
Tokaj ergießt sich in die Theiß der Bodrog, welcher aus der Vereinigung mehrerer Quell-
flüsse entsteht, unter denen die Latoreza der größte ist. Von der linken Seite her erhält
die Theiß von der Szamosmündnng abwärts bis Csougräd keinen bedeutenden Zufluß;
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch