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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
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30 der Flußlauf infolge der vielen Serpentinen die doppelte Länge hatte. Die vielen Krümmungen verhinderten nicht nur dadurch den Abfluß des Wassers, daß sie die Länge des Flußlaufes verdoppelten, sondern auch >veil sie infolge der fortwährend wechselnden Richtung der Krümmnngen das Gefälle verringerten. Väsärhelyi hatte sein Project in Berücksichtigung dieser Verhältnisse ausgearbeitet; der Palatin Erzherzog Josef berief noch in demselben Jahre die betreffenden Behörden und Gutsbesitzer zu einer Berathung. Die Conferenz formulirte in Bezug auf das ihr vorgelegte Project ein Gutachten, wonach die Schntzdämme von oben nach abwärts, die Durchstiche aber von unten nach aufwärts ausgeführt werden sollten, jedoch das ganze Project auch einem ausgezeichneten auswärtigen Fachmanne zur Begutachtung vorgelegt werden solle. Bald nachher wurde der geniale und mit eisernem Willen begabte Graf Stefan Szechenyi zum Chef der Commuuicationsfection bei den: k. Statthaltereirath ernannt, und nun nahm er die Angelegenheit der Theißregnliruug in die Hand und leitete dieselbe, so lange er es vermochte, mit unermüdlicher Begeisterung. Er wollte nicht blos die Theiß selbst, sondern auch ihre Nebenflüsse regnliren und er verstand unter dem Namen des Theißthales das gesammte Gebiet dieser Flüsse. Was die Regulirung anbelangt, hielt er Folgendes für nothwendig: ein erschöpfendes hydrotechnisches Project, die möglichste Übereinstimmung bei der Ausführung des Projektes, Einen, der befiehlt, und Viele, die gehorchen, eine gefüllte Kasse, schließlich eine stets wachsame und einheitliche Aufsicht über die vollführten Arbeiten, damit sie immer im guten Stande seien. Indessen erhob sich sein Gedankenflug weit über die einfache Flnßregnlirnng hinaus. Er betrachtete die Regulirung des Theißthales auch aus anderen Gesichtspunkten und hielt sie für eine Nationalangelegenheit ersten Ranges; er wollte außer der Regulirung, jedoch damit im Zusammenhang, anch noch vieles Andere bewerkstelligen. Er selbst gestand es, daß das Alpha und der tiefste Grundstein seines öffentlichen Lebens und aller seiner politischen Thätigkeit niemals etwas Anderes war und niemals etwas Anderes sein werde, als die Beförderung der Entwicklung und Veredelung des Volkes, in dessen Mitte er das Licht der Welt erblickte. Wie konnte er demnach einen wichtigeren Gedanken hegen als die Regulirung des Theißthales, in welchem die meisten nnd echtesten Magyaren wohnen und welches von Tag zu Tag immer mehr zu veröden begann! Er wünschte vor Allem die möglichst rasche und kräftige Entwicklung des magyarischen Stammes, weil er die feste Überzeugung hatte, daß, wenn das Theißthal der Verödung anheimfällt, dann auch die Magyaren jenseits der Donau und in anderen Landstrichen dahinwelken und absterben würden. Die Flußregulirung war demnach in den Augen Szechenyis blos ein Mittel zur Regelung des Theißthales, und vielleicht anch nicht das allerwichtigste. Zu einer solchen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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