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infolge einer Vermittlung Seiner Majestät die Bankhäuser Baron Nothschild, Arnstein-
Eskeles und Sina einen Credit von 400,000 Gulden, hierzu kamen jährlich 100.000 Gulden
aus dem erhöhten Salzpreise und ein aus der königlichen Schatzkammer für zwei Jahre
bewilligter Beitrag von je 50.000 Gulden; bald darauf bewilligte auch die Legislative zu
Reguliruugszweckeu zwei Millionen Gulden.
Die Ereignisse von 1848 bis 1849 drängten die Theißregnlirnng in den Hinter-
grund; im Jahre 1850 wurde sie wieder in Angriff genommen und am 16. Juli 1850
das Allerhöchste Patent erlassen, welches dem Wesen nach die Grundsätze enthält, welche
Szechenyi aufgestellt hatte, wonach die Flußregulirung, namentlich die Durchstiche, auf
Koste« des Staatsschatzes, die Schutzdämme aber auf Kosten der betreffenden Grundbesitzer
durchzuführen seien. Es wurden zugleich die zur Vollziehung und Beaufsichtigung
erforderlichen Behörden und Organe creirt. Für die Leitung der sämmtlichen Regnlirnngs-
Die Theiß oberhalb der Schiffsbrücke bei Titel.
arbeiten wurde das Theißregulirungs-Eeutralcomite bestellt, welches später den Titel der
Regnlirnngsinspection und nachher den des Regiernngscommissariats erhielt, schließlich
wurde es im Jahre 1875 aufgehoben.
Für die Durchführung der äußeren Arbeiten wurden an der Theiß sechs Sectious-
Jugenienrämter errichtet, gegenwärtig bestehen an der Theiß vier Strom-Jngenieurämter.
An der Ondova-Topla und an den Flnßsectionen der Körös-Berettyö wurden ebenfalls
solche Ämter errichtet, von welchen das letztere noch gegenwärtig besteht. Auch die
Regulirnngsprojeete wurden am Anfange der Fünfziger-Jahre einer neuerlichen Prüfung
unterworfen, die Ansichten Vasärhelyis und Paleocapas nach Möglichkeit combinirt und
dieses combiuirte Project wurde genehmigt.
Es wurden demnach, nebst anderen technischen Arbeiten, Wehren, Brücken u. s. w.
Durchstiche ausgeführt, um den Flußlauf abzukürzen und dadurch das Gefälle und die
Schnelligkeit zu vergrößern, folglich auch den Abflnß des Wassers zu beschleunigen. Es
wurden ferner Schutz dämme errichtet, um das Jnnndationsterrain gegen die Über-
schwemmung zu sichern und für die Hochfluten ein geeignetes Abflnßbett zu schaffen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch