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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
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48 der anderen erzählt. Mittlerweile ist aber die Sonne schon zweimal untergegangen; unser Schiff hat bis Abäd zweimal Anker geworfen, und wir hatten wiederholt Gelegenheit, uns in der Nacht an einer besonders zarten Morgenröthe zu ergötzen, die wir „aurora alküläialis« nennen möchten. Man hat nämlich den Rohrwald angezündet, um an Stelle des verbrannten Dickichts eine gute Weide für den Herbst zn bekommen; und das ist es, was diese mitternächtliche Morgenröthe hervorruft. Bei bewölktem Himmel ist sie besonders schön. Der Himmel mit dem rothen Reflexe ist ungestirnt, während die dunkle Ebene vom Scheine zerstreuter Feuer, von hellen Hirtenfeuern in allen Richtungen voll ist; und das ist die „gestirnte Erde". Abäd liegt schon in der Nähe des Theißufers. Es wird durch die sandigen Hügel, welche mit Weinstöcken bepflanzt sind, geschützt. Hier sehen wir den berühmten „Mirhö- Damm", eines der allerersten Schutzwerke der Theißreguliruug, das bei allen neueren Überschwemmungen der Theiß soviel von sich reden macht. Auf der vom Damm geschützten Ebene dehnen sich Weizenfelder, Maisäcker, roth blühende Tabakfelder, und die goldgelben Stoppelfelder mit den Reihen ihrer Weizenkreuze erfreuen das durch die Rohrwildnis ermüdete Auge. Oben auf dem Damme sehen wir bereits die Wagen stauben; was Land- straße ist, ist auch zugleich Schutzdamm, die Kerkermauern der eingeschlossenen Theiß. Dann kommen wir durch die Inseln von Kötelek, in der Ferne sehen wir Bänhalma, einst eine Stadt, jetzt eine bescheidene Pnszta, dann Nagy-Kürü, das sich schon gewöhnt hat, fast sein ganzes Gebiet immer unter Wasser zu haben und endlich noch weiterhin die Thürme Szolnoks, aber nur für kurze Zeit. Unser Dampfer fährt vorwärts und Szolnok verschwindet dennoch wieder nnter dem Horizont. Die Theiß macht eben eine große Krümmung und wir seheu Szolnok erst in der Abenddämmerung wieder vor uns. Szolnok ist bereits eine größere Stadt am Theißufer; einst war es eine berühmte Festung. Im Befreiungskampfe war es der Ort einer entscheidenden Schlacht und ist auch heute ein wichtiger strategischer Punkt; aber nicht wegen der Festung (von der hente kaum mehr Spuren vorhanden sind), sondern wegen seiner Eisenbahnbrücke. Diese Eisenbrücke, ein Meisterwerk des modernen Brückenbaues wird im laufenden Jahre fertig und wird die Züge gegen Debreczin, Arad und Klausenburg hin befördern. Weiter oben bei der Tokajer Fähre überbrücken die Anschlnßlinien der Nordostbahn den Fluß. Unterhalb Szolnoks auf einer hügeligen Stelle erhebt sich Töszeg, selber geschützt vor dem Arm der Theiß, aber so von Wasser umgeben, daß man nur noch über eine schmale Landzunge hineingelangen kann. Unterhalb des Dorfes steht der den Alterthnms- forschern wohlbekannte „flache Hügel", voll mit Überresten der Urzeit. Weiter abwärts folgt Alpär, berühmt geworden dnrch die nationale Tradition, daß auf seiner Ebene Ärpad
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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