Seite - 103 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

103 dauerhaft, dauerhafter als Holzfchiudelu; ordentlich im Stand gehalten, hält es feine fünfzig Jahre. Endlich sieht es auch schmuck aus; eiu schön aufgeschlagenes Rohrdach fesselt das Auge. Und mau schlägt es so tadellos auf, daß „nicht einmal der Hobel einen Span loskriegen könnte", wie es auch thatsächlich au manchen Orten gehobelt, das heißt zugestutzt wird. Zum Hausbau ruft sich uur der Stadtbewohner Haudwerksleute, und auch der muß schon wohlhabend sein. Maurer, Waudstampser, Zimmerleute, Tischler, das Alles kommt Wohnstube eines Landwirthes in Kecskemet und Grundriß seines Hauses. in der Verwandtschaft vor uud in der That ist das Behalten, Bemessen und Zusammen- fügen der Bauhölzer nichts weniger als das Privilegium der alles Lobes würdigen ungarischen Zimmerleute. In jedem Dorfe gibt es eine Menge Tausendkünstler, welche alle Kniffe derartiger Coustruetioueu keimen, sie conftruireu ohne Winkelmaß uud behaueu ohne Schlagschnur; überdies verklammern sie Reuter» und Maschinen, erfinden Mühlen nnd Uhren, baueu den Webstuhl, der ehedem iu keinem ungarischen Hause fehlte, bereiten Himmelbetten u. f. w. Auch mit dem Zann ist der Ungar bald sertig. Sogar aus Stroh weiß er, weuu auch nicht dauerhafte, doch gauz hübsche Zäune zu biude». Auch der „Schwalbenbau" gibt gar keinen üblen Zaun ab, weuu er uur gehörig gepflegt wird. Alles dies mußte so sein,