Seite - 133 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Bild der Seite - 133 -
Text der Seite - 133 -
13Z
alten Erinnerungen neu vermahlen werden, Anekdoten entstehen, Einfälle zu Tage blitzen,
die Raketen gemüthlicher Neckereien aufknistern und der liebe Klatsch gepflegt wird. Jetzt
wird es auch auf diesen Bänken schon einsamer, in der Väter Tagen jedoch sah es
dorthernm aus, wie vor den Zelten der Patriarchen oder vor dem Thore des Priamns.
Versetzen wir nns in diese Zeit zurück.
Im Beamtenstatus ist der Herr Richter das Haupt des ganzen Rathes (das ficht
bare Haupt nämlich, denn das unsichtbare ist der Notär, der „kleine Herrgott"); der Herr
Publication vom Balkon des Stadthauses zu Karczag.
Mitrichter („Gesetzrichter") entscheidet die Bagatellsachen mündlich; der zweite Herr Richter
verwaltet das öffentliche Eigenthum; der Herr „Weinrichter" thut, was seinem Titel
entspricht) denn seines Amtes ist die Überwachung des Ansschankes von Getränken, im
Pachtwege, wie auch im häuslichen Vertriebe; um sie her sieht man die sechs bis zwölf
Senatoren und neben diesen, aber nicht gar fern, steht der Repräsentantenkörper von sechzig
bis hundert Bürgern. Der Stadthauptmann sorgt für die innere Ordnung, während der
Commissär auf seinem flinken Rößlein und mit seinen ebensogut berittenen „Lientnants"
(in Szegedin, Kecskemet und deu Comitateu berühmte, zuweilen sogar — berüchtigte
Leute) hervorragende Figuranten iu der Betyären-Romantik der Pnszta sind, wo die Fata
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch