Seite - 155 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

155 dritte läuft von Jsaszeg gegen Jäsz-Ladäuy und vereinigt sich vermuthlich bei Bäränd niit dem ersten großen Graben. Von Baja bis Szeleveuy sehen wir wieder solche Schanzen laufen; desgleichen vou Apatin bis Järek uud von da parallel mit der Theiß bis an die Grenze des Csvngräder Comitats jene Befestigungen, deren unterer Theil „Römerschanze" genannt wird und unter diesem Namen auch im Feldzuge 1848/49 eiue Rolle gespielt hat. Jenseits der Theiß streicht ein solches Werk von Tisza-Dob im Szaboleser Comitat durch die Comitate Hajdn, Bihar, Arad, Temes und Torontäl hinab und erreicht unter- halb Knbins die Donan, Ein zweiter Ast geht davon gegen Großwardein ab, und von Kund von Fokoru. dort hinunter nach Uj-Palänka, uud zwischen den beiden ist noch ein dritter Ast von Sarkad bis Dezsänsalva nachweisbar. Alle diese Befestigungen sind dadurch gekennzeichnet, daß an vielen Stellen ihre Aufdämmung auf der einen Seite sieben bis zehn Bieter hoch ist und vor sich einen Graben hat, der stellenweise bis neun Meter breit wird. Hier und da öffnet sich iu dem Walle ein Thor, von den Wachtthürmen jedoch, welche die römischen Grenzwälle in Deutschland und England charakterisireu, findet sich hier keine Spur. Das gauze Werk ist ebenso primitiv als riesenhaft. Da die.Alföld-Ebene der römischen Macht niemals uuterworseu war, ja selbst der Handel seinen Weg mehr dnrch das Oberland hin zu den Knsten des Baltischen Meeres nahm, so finden wir auf diesem großen Gebiete nur ausnahmsweise Werke der römischen