Seite - 157 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

157 Riemeneuden, Gürtelverzieruugeu und Bronzeschnallen, gelangte größteutheils ins nngarische Nationalnulsenm. Die zwei namhaftesten dieser Funde werden in dem mit der Szegediner Bibliothek verbundenen Museum aufbewahrt. Bei den Dämmen von Mindszent- Svvenyhäz kamen viele merovingische Fibeln zum Vorschein, welche schon der Avarenzeit angehören. In Perjämos, unweit Nagy-Szeut-Miklös, wurde eiu reiches Grab eröffnet, in dem eine vornehme Frau mit ihrem Schmuck begraben war. An ihren beiden Schultern fand man große silberne Spangen, die das Gewand zusammenhielten; ihren Hals schmückte Der Csörsz-Graben. eine Rette aus kleine» Goldperlen; beiderseits des Schädels lagen prachtvolle goldene Ohrgehänge, in welche duukelrothe orientalische Granaten gefaßt waren. Noch reicher sind jene drei Frauengräber, welche im Jahre 1858 durch die Acker- kuechte des Erzbischofs vou Kaloesa auf der Bakoder Puszta entdeckt wurden. Anch dort fand man solche Gewandspangen wie in Perjämos, kostbare Halsketten mit edleu Granaten, in Goldfiligran gefaßt, dann zwei schwere goldene Armspangen mit Drachenköpfen, in Charnieren beweglich, mit deu schönsten edlen Granaten besetzt und auf eigenthümliche Weise durch eine Schraube zu schließe». Die Arbeit an diesen Schmucksachen ist so hervor- ragend, daß sie nach der Ansicht des berühmten französischen Kunsthistorikers Labarte nnr aus einer byzantinischen Werkstatt hervorgegangen sein konnten. Die Construetiou der