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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 168 -
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168 Die größten Merkwürdigkeiten des Pester Comitats: die Hauptstadt Budapest und das königliche Sommerschloß Gödöllö, finden in diesem Werke abgesonderte Behandlung. Der vorliegende Band soll, dem Haupttitel entsprechend, blos das im eigentlichen Sinne genommene ungarische Alsöld und dessen wichtigere Städte schildern. Allgemeine Charakteristik. Gleich unterhalb der Hauptstadt, uoch im Weichbilde derselben, am linke» Ufer der Donau, beginnt das große ungarische Alföld. Jenseits des Stromes bilden die bis dorthin gelangten Ausläufer der Alpen das Gestade und ziehen dem Strome rechterhand seine Grenze. Doch erscheinen sie in dieser Gegend nur mehr als Hügel und erheben sich von den steilen Felsen des Blocksberges an gegen Süden kaum ein paar hundert Fuß über die Wasserfläche. Am linken Ufer ziehen die letzten Zweige der Karpathen bis zum Räkos- Gefilde herab. Oben bei Wachen findet sich die letzte Höhe, die noch ein Berg heißen mag: der Naßal. Von da südwärts werden die Hügel immer geringer, gleich den immer flacheren Wellenkreisen, die ein fallender Stein im Wasser hervorruft. Und wenn auch die Formation wellenförmig erscheint, ist doch die Gegend mehr Ebene als Hügelland. Die Richtung, in der die Hügel streichen, geht, den herrschenden Winden entsprechend, von Nordwest nach Südost, bis endlich der letzte Wellenrücken gerade längs der Bndapest-Czegleder Eisen- bahnlinie in die Fläche der großen Ebene überschlägt, die den ganzen Raum zwischen Donau und Theiß einnimmt und sich durch die Bäcska bis zur unteren Donau hinabzieht. Auch auf dieser unteren Tiefebene gibt es indessen kleine Erhebungen und thalartige Vertiefungen. Sandhügel unterbrechen die Einförmigkeit, zuweilen 30 bis 40 Meter hoch, vom Winde zu irgend einer Zeit zusammengeweht. Jetzt sind sie größtentheils schon dnrch den Pflug ausgeackert, in den Einöden sind Tanyas erbant worden, von Akazienhaineu umgrünt, während Weingärten die Dörfer und Städte umgeben. Dies macht die Landschaft gefällig, deren schwache Seite übrigens die Seltenheit des Waldes ist. Und doch hat es da vor Zeiten mächtige Waldungen gegeben. Vom Räkos- Gesilde bis hiuab zum Höd- (Biber ) See zog sich der Forst, dessen Trümmer bloß als einzelne Flecken auf uns gekommen sind. Zu Pötharaszt ist der Eichwald noch vorhanden, der mit dem von Vacs zusammenhing; hier heißt der eine Theil noch jetzt Körtvelyes (Birnenwald), wie zur Zeit der Ahnen, und dieser reicht beinahe bis Nagy-Körös, aber mit jedem Schlag nimmt darin die Zahl der Birnbäume ab und die der Eichen zu. Unter- halb Keeskemet's ist der Wald von Szent-Kiräly und Szent-Löriner bis auf unsere Zeit erhalten geblieben, desgleichen am Theißufer der „Tös", dessen Bäume mit riesigen Reben- ranken umwunden sind. Diesen rebenbekränzten Hain hat das Volk „Ärpäds Weingarten" benannt. Übrigens finden sich auf der ganzen Ebene von Pest, mit Ansnahme der Akazien
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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