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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 178 -
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178 Jeder der beiden Arme bildet überdies noch kleinere Eilande, nnter denen die bemerkenswerthesten die Inseln Soinlyö (oberhalb Dömsöd), Haraszti und Haros (Teteny gegenüber) sind. Insgesammt enthalten die beiden Donan-Arme bei Csepel nicht weniger als vierzehn solche Inseln. Die Insel Csepel selbst ist eine große Niederung, wo das Volk einen fünf Meter hohen Sandhügel schon Berg nennt. Daher ist sie den Überschwemmungen der Donau sehr ausgesetzt. Hier und da gibt es Äcker besserer Qualität, im Übrigen ist der Boden Sand, den man neuerlich mit vielem Eifer zu binden trachtet, der aber infolge der früher betriebenen Waldverwüstnng vielfach den Charakter des Flugsandes angenommen hat. Einst waren diese sandigen Flächen mit Wald bedeckt und die Insel galt für einen der lieblichsten Theile des Landes. Bischof Nikolaus Oläh berichtet von ihr, daß sie Überfluß habe an Fasanen, Rebhühnern, Drosseln, Hirschen, Wildschweinen, Damwild und Hasen; außerdem sei sie so reich an Wäldern, Weingärten und Feldgewächsen, daß sie nichts vermisse, was für Nothdurft und Genuß des Lebens erforderlich: „welches meinem Herrn Ludwig II. und seiner Gemalin, Königin Maria, häufig zu Lust und Kurzweil gedeiht. Selbst in Thessalien könnte man keinen schöneren Ort finden". Ein so angenehmer Aufenthalt mochte die Insel auch vorher sein. Die Überlieferungen melden, daß die magyarischen Einwanderer unmittelbar nach dem über Zalän erkämpften Siege hier Rast halten, hier zuerst ihren ständigen Wohnsitz aufschlagen, und daß hier sich die erste fürstliche Hofhaltung entwickelt. Wie König Belas anonymer Notarius bezeugt, „gingen Fürst Ärpäd und seine Edlen in die Insel hinein und da sie die Fruchtbarkeit und Üppigkeit jeues Ortes und die Stärke der Gewässer der Donau sahen, gewannen sie den Ort unendlich lieb nnd beschlossen, daß dies eine fürstliche Insel sein und daselbst jede edle Person Haus und Hof haben solle". Und lange blieb die Insel Fürstensitz. Paläste, Klöster, Kirchen schmückten sie und von manchem Bau waren die Ruinen noch lange sichtbar. Bis zur Katastrophe von Mohacs bildete die Insel das Brautgeschenk der Königinnen., Und auch heute ist sie königliches Eigenthum. Nach der Schlacht bei Mohacs wurde, man weiß nicht wie, Stesan Eszterhäzy Besitzer der Insel; er verkaufte sie sammt allen dazugehörigen Pnszten um 25.000 Guldeu au den General Heißler. Von diesem kaufte sie drei Jahre später Prinz Eugen von Savoyen um 85.000 Gulden, dann ging sie im Wege der Erbschaft auf die Erzherzogin Maria Christine und das durchlauchtigste Herrscherhaus über. Da die Insel unmittelbar unterhalb der Hauptstadt gelegen ist, hatte sie von allen den Kriegen zu leiden, welche um die Herrschaft im Lande geführt wurden. Hier bot sich der günstigste Punkt, von dem einen Ufer der Donau auf das andere überzusetzen. Schon die Heere Arpäds hatten hier den Übergang bewerkstelligt. Die Türken rotteten einen Theil
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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