Seite - 179 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

der Bewohner aus und zersprengten die übrigen. Letztere zogen sich auf die kleineren Inseln der Donan und iu die Sümpfe ihres linken Ufers zurück, bis die schlimmste Gefahr vorüber war, worauf sie wieder in das alte Nest zurückkehrten. Ihnen schlössen sich anch Fremde au, so daß die Insel alsbald bevölkert war. König Wladislaus I. verpflanzt im Jahre 1440 die von den Türken vertriebenen „raizifchen" Bewohner der alten Stadt Kevi (an der unteren Donan, in der Gegend des jetzigen Kubin) auf die Insel Csepel, in die Gegend des damals verlassen stehenden Abrahamegyhäza. Die nenen Ansiedler nennen die Stadt Kevi und sie erhält ihretwegen den Beinamen „Räcz" (Räczkevi). Die neuen Bewohner, unter die sich auch viele Magyareu mische«, bringen die Stadt zur Blüte, treiben Gewerbe und Handel nach fernen Gegenden. Ein Gedicht des Matthäus Skarieza vom Jahre 1581 erwähnt die Familie Borbäs, die auf einer einzigen Fahrt mit ihren Schiffen so großen Gewinn erzielt, daß sie davon die Kirche aufzubauen vermag. Doch die Türken zerstören diese sammt der ganzen Stadt. Wieder sammelt sich das Bolk, ein geringer Rest des früheren. Den Kern der Bevölkerung bilden Magyaren, die Serben haben sich größtentheils nach Komorn geflüchtet. Und das Bolk leidet schwer, nicht nur von den Türken in Ofen, sondern auch von befrenndeten Heeren, die ins Land kommen. Aus dem Jahre 1684 hat sich die Klage der Richter erhalten, „daß die Polen und Deutschen des Heeres, welches Ofeu belagerte, in die Stadt eingebrochen feien und die für das heilige Abendmahl gebrauchte silberue Schüssel, sammt dem Kelche und den dazu gehörigen Gerätschaften als Raub mit sich genommen hätten." »2»