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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 182 -
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182 Brüder, die Söhne einer Stadt seien, sie auch fortan, wie bisher, sich gegenseitig in Ehren halten mögen nnd „Niemand den Glauben und Stamm des Anderen zu schmähen, zu beschmutzen oder falsch zu nennt« bei schwerer Ahndung sich unterfange". Zu jener Zeit hatte noch die Insel eine bemerkenswerthe Industrie. Am Ende des vorigen und anch am Anfange des jetzigen Jahrhunderts hatten die Müller, die Szür- Schneider, Weber und Schuster besondere Innungen. Heute beschäftigt sich das Volk schon ausschließlich mit Ackerbau. Trefflich geordnet ist die Wirthschaft besonders auf deu Kroudomänen, deren Wildparke und Fasanerien auch reich an Wildstand sind. Ein gesellschaftliches Leben jedoch entwickelte sich nnr in Räezkevi einigermaßen, wo die Direktion der Krongüter ihren Sitz hat und auch Bezirksgericht und Stuhlrichteramt einige Bewegung in den Verkehr bringen. Den gebildeteren Ständen dient das Casino als Vereinigungsort, die ärmere Classe aber hat für sich sogar zwei Lesevereine gegründet, in denen das Volk mit dem Lesen von Zeitungen und dem Besprechen der politischen Ereignisse sich die Zeit vertreibt. Solchen Lesevereinen begegnen wir iu volkreicheren ungarischen Städten ans Schritt und Tritt. Sie bekunden die wachsende Intelligenz, die Leselust nnd anch die geselligen Neigungen des Volkes. Der 5>ärköz. Wenige Gegenden kommen an Eigenartigkeit der Gestaltung jener tief gelegenen Niederung gleich, deren bedeutendste Stadt Kaloesa ist. Särköz (Moorwiukel) nennt das Volk dieses Gebiet, das ans der einen Seite durch die Linie Duua-Pataj-Kis-Körös, anf der anderen durch die Straße von Kis-Körös nach Baja, auf der dritten, westlichen, durch die Donau begrenzt wird. Das mittlere Niveau dieser Tiefebene liegt um mehrere Meter tiefer als das der umliegenden Gebiete. Vou Csäszartöltes aber gegeu Nadudvar, Sükösd, Esauäd ist sie mit scharfen nferartigen Höhen eingesäumt, als hätte die sumpfige Fläche ein hohes See- gestade. Die Donau mag dieses Terrain gebildet haben, die ganze Bodengestaltung deutet darauf hin, sowie nicht minder gewisse noch hente genau wahrnehmbare Thatsachen. Sümpfe nnd Wasseradern durchsetzen die ganze Fläche. Der Vajas-fok (Vajas-Vorspruug) bildete einen förmlichen Arm der Donau, der bei Foktö ausbrach (daher vielleicht auch der Name der Ortschaft), und an Bätya, Fajsz, Dusnok vorbei am südlichen Rande des Eomitats wieder in die Donau zurückfloß, nachdem er rechts nnd links, je nach der Höhe des Wasser- standes, mehr oder weniger Sümpfe gebildet. Ein zweiter, noch viel mächtigerer Ausguß war der des Örjeg, der zwar nicht mehr besteht, zu Anfang dieses Jahrhunderts jedoch uoch iu großer Breite alle jene Wässer, welche sich von Kuu-Szeut-Miklös herwärts in den Sümpfen gesammelt hatten, der Donan zuführte. Uud hier auf diesem Gebiete breitete sich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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