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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 184 -
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184 ganzen Strecke, sondern auch der Umstand, daß hier die Donan auch jetzt noch ihr rechts- seitiges Ufer stark benagt und immer weiter gegen Westen vordringt. Bei Dombori zum Beispiel hat das Wasser biuueu zehn Jahren mehr als hundert Joch Feld weggenommen, bei Tolua aber gehören vom linksseitigen Gebiet mehrere Hundert Joch, die vordem jenseits des Wassers lagen, zur Tolnaer Gemarkung. Und ebenso war es vor Alters. Aus den geographischen Ortsbestimmungen des Claudius Ptoleniäus, der um die Mitte des zweiten Jahrhunderts lebte, können wir uns überzeugen, daß die Donan seit seiner Zeit auf dieser Strecke ihren Lauf viel weiter nach Westen verlegt hat. Die seichten Seen, die wir in dieser Gegend finden, die aber in geringerer Anzahl und Ausdehnung auf dem ganzen Gebiet zwischen Donau und Theiß vorkommen, unterscheiden sich bedeutend von jener Gattung der stehenden Gewässer, welche wir oben Natronseen genannt haben. Der Grund dieser seichten Seen ist eine für Wasser durchlässige Schichte, zumeist mit Thon vermischter Sand; er ist morastig und moorig. Selbst wenn ihr Wasser verdunstet ist, scheint es kaum möglich, durch ihr Buschwerk zu driugeu. Oben liegt das Moor längst trocken, während es auf seinem Grunde noch lauter Schlamm ist. Ihre Ufer verlaufen sehr sachte uud je nach dem höheren oder niedrigeren Wasserstand wechselt daher die Größe des Sees bedeutend. Weuu es viel Schneewasser gibt und die Donau hohes Wasser hat, stehen die Sümpfe mit einander in Verbindung. Der Örjeg nimmt zu solcher Zeit die Gewässer von ausgedehnten Landstrecken in sich anf. Die Wasser sämmtlicher seichten Seen, von Szalk-Szent-Marton angefangen, sind durch den sogenannten Nagy-Er (große Ader) verbunden, der mit mehreren Armen nach Knn-Szent-Miklös, Fülöpszälläs, Szabadszalläs ausgreift und dann unterhalb Akasztö in den Örjeg fällt. Bei Csäszärtöltes verengt sich der Örjeg schou zum Fluß, macht eine Wendung gegen Hajos und fließt dann der Donau zu, so mächtig, daß er sogar Mühlen treibt. Treten dürre Jahre ein, so trocknen die seichten Seen ans, nicht minder der Örjeg (jetzt schon rascher, seitdem er kanalisirt ist) und die Seegründe werden als Felder umgeackert. Die seichten Seen unterscheiden sich von den Natronseen am meisten dadurch, daß sie mit einer üppig wuchernden Vegetation bedeckt sind. Nur an den tieferen Stellen findet sich glattes Wasser, unter dessen Oberfläche die langen Stiele des Wasser-Katzenkrautes wachsen. Am Rande des glatten Wassers wird der innerste grüne Saum durch dichtes Rohr gebildet, welches, wie die gute Saat, jede andere Pflanze zu unterdrücken trachtet. Gegen das seichtere Ufer hin beginnt die weißblühende Schmerwurzel sich einzumischen und rankt sich an den Rohrhalmen hinan. Hier und da wiegt eine Wasseraloe mit stachligen Blättern ihre weißen Blüten, die weiße Nymphäa breitet ihre Blätter auf dem Wasser- spiegel aus und läßt ihre schneeigen Blüten nur wenig hervorblicken; die gelbe Seerose nnd die schwertblättrige gelbe Lilie entfalten wetteifernd ihre prächtigen Blüten. Je näher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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