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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 208 -
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208 versehene Stadt von über 18.000 Einwohnern, zugleich Amtssitz des Jäsz-Nagykun- Szolnoker Comitates, wie es ja schon zur Zeit der Arpäden Hauptort jenes großen Szolnoker Comitates war, das sich von der Theiß ab in langer Flucht bis nach Sieben- bürgen hinüberdehnte. Seine Lage ist besonders für den Handel eine der günstigsten. Es liegt unterhalb der Zagyva-Mündung am rechten Ufer der Theiß. Seine Thürme fallen dem Reisenden schon in weiter Ferne auf, aus welcher Richtung immer er herankomme. Von sieben Seiten laufen da die Eisenbahnen zusammen und aus ebeusovieleu Richtungen die Landstraßen, wozu dann noch die Theiß als Wasserweg kommt. Sowohl seine große Bahnstation, als auch seiu Hafen bilden wichtige Verkehrspunkte zwischen der Theißebene einerseits und der Hauptstadt, sowie einem großen Theile des Oberlandes anderseits. Unter seinen Eisenbahnen ist die älteste die Szolnok-Czegleder Linie, die schon im Jahre 1847 dem Verkehr übergeben wurde und somit die erste befahrene Strecke der am 1. September dieses Jahres eröffneten Pest-Szolnoker Eisenbahn war. Das Stadtbild selbst zeigt einen gemischten Charakter: die innere Stadt ist sowohl hinsichtlich der Straßen, als der Häuser uetter und geordneter, während die äußeren Theile mehr von dörflichem Anstrich sind. Unter den Kirchen der verschiedenen Bekenntnisse ist die römisch-katholische Pfarrkirche die bedeutendste; unter den öffentlichen Gebäuden sind die hervorragendsten das Comitatshans, das Stadthaus, der von einem Park umgebene hübsche Neubau des staatlichen Obergymnasiums, das am Theißufer steht und ans das Alsöld hinausblickt, das Franeiscanerkloster und die damit verbundene Töchterschule (früher Obergymuasium), mehrere Amtsgebäude und einige Schulen. Unter den älteren Gebäuden war einst das ansehnlichste die starke Festung, von König Ferdinand I. am Beginne der Türkenzeit nach der Eroberung Ofens (1550) an Stelle der früheren Erdwerke erbaut. Unter den Männern, die den Plan zu diesem Bau entwarfen, finden wir Stesan Dobö, den späteren Helden von Erlan. Allein zwei Jahre später wurde auch diese Beste durch das große Türkeuheer erobert, welches von Temesvär aus, wo es Losonezy besiegt hatte, hier vorüberzog, um Erlau zu belagern. Die Besatzung, größtentheils aus fremden Söldnern bestehend, wartete den Sturm gar uicht ab, sondern verweigerte den Gehorsam und ließ den Kommandanten, Loreuz Nyäry von Bedegh, treulos im Stich, der mit etwa fünfzig Ungarn in der Festung zurückgeblieben, mit dieser Handvoll Leute die eiudriugeudeu Türken nicht abzuwehren vermochte und nach heldeumüthigem Kampfe gefangen wnrde (4. September 1552). Von da an blieb Szolnok 133 Jahre lang dem Halbmond Unterthan, bis endlich im Jahre 1685 seine türkische Besatzung, wie einstens die Söldner Nyarys, vor dem kaiserlichen General Heißler die Flucht ergriff und so die Festung wieder in christliche Hände fiel. Später spielte Szolnok noch einmal zur Zeit Räköezys II. als Festung eine Rolle; dann verfielen die Werke uud verloren alle Bedentnng, bis erst in neuester Zeit die Gegend
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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