Seite - 209 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

209 nochmals von Kriegslärm wiederhallte, als daselbst am 5. März 1849 Damjanich und Veesey die Brigade des kaiserlichen Generals Karger angriffen und zersprengten. Nur Trümmerreste sind von der Festung noch zu sehen. Szolnok ist der Sitz vieler Staats-, Comitats- und Gemeindeämter, es besitzt Druckereien, Zeitungen, volkswirthschastliche und Culturinstitute und Vereine, es betreibt einen ausgedehnten Handel mit Holz, Weizen und Rindvieh; eine seiner Hanptmerkwürdigkeiten ist aber die in den Jahren 1887 und 1888, in einem Zeitraum von fünfzehn Monaten erbaute eiserne Theißbrücke, welche die frühere, aus Holz constrnirte Eisenbahnbrücke ersetzt und mit ihrem doppelten Geleise den Eisen- Eisenbahnbrücke bei Szolnok. bahuverkehr gewaltig fördert. Diese 400 Meter lange prachtvolle Eisenconstruction, welche eine Million Gulden kostete, ist schon aus dem Grunde besonders bemerkenswerth, weil sie in Ungarn die erste größere Eisenbahnbrücke ist, welche ganz unter ungarischer Leitung durch einen einheimischen Unternehmer durchwegs aus einheimischem Material erbaut worden. Szolnok hat übrigens noch eine andere Brücke, aber nur in Holzconstruction, welche die Landstraßen der beiden Theißufer mit einander verbindet. Die Stadt ist im erfreulichsten Aufschwünge begriffen und ihre Bevölkerung, welche sich mit Landwirthschaft, Viehzucht und Fischerei befaßt, weist auch eiue ansehnliche Menge von Kaufleuten und Gewerbetreibenden auf. Szolnok ist ferner der Geburtsort eines würdigen Kämpen der ungarischen Literatur, des Dichters und Philologen Franz Verseghi, Ungarn II. 14