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hier die Saat wogen und das grüne Gras. Hier und da in weiter Ferne, dem Mastbaum
eines Schiffes ähnlich, steigt der Kirchthurm einer Stadt, eines Dorfes in die leere Luft.
Was ist denn nnn aber die Pnszta? Ein untergegangenes Dorf. In den meisten
Fällen ist sie wirklich nichts Anderes. Wer die Pnsztenflächen durchstreift, findet an gar
manchen Orten die Trümmer der einstmaligen Kirche, oder eine Stelle, von der die Alten
raunen: hier hat einst die Kirche gestanden. Und wer im Buche der Geschichte blättert,
Überfuhr bei Tisza-Ugh.
erfährt, daß da und dort, wo heute mir eine Pnszta zu finden, irgend einmal unter dem
gleichen Namen eine blühende Gemeinde bestanden.
Von der Bndapest-Czegleder Eisenbahnlinie bis hinab nach Kis-Körös und Halas
auf einer Fläche von 2.600 Quadratkilometer liegt eine Pnszta neben der anderen. Das
Gebiet ist größer als so manches Comitat. Dies ist die größte Pnsztensläche des Landes.
Pötharaszt, Dänos, Mike-Bnda, Vatya, Vacs, Hernäd, Bene, Lajos, Adacs, Baracs,
Peszer, Sarlösar, Baläzs, Ägasegyhäza, Ballöszeg, Köncsög, Szent-Jmre, Orgoväny,
Pähi, Böesa, Kaskantyn, Bngacz n. s. w. bilden eine einzige zusammenhängende Pnszten-
strecke, die nirgends von einem Dorfe uuterbrocheu ist. Aber auf dieser weiten Fläche
haben die meisten Puszteu noch jetzt ihre Kirchen, wenn diese auch in Trümmern liegen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch