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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 244 -
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244 ein wenig: „Gelt Mutter, einen solchen Heuschober wie ich kann Seine Gnaden doch nicht schichten?" Wie groß aber auch die Geringschätzung des Knmaniers gegen den Kopsmenschen sein mag, hat sich doch die Preßburger Scene des ,vitam et sanAuinöin" bei ihm mehr als einmal erneuert — in anderer Form, zn anderem Zweck, aber mit der nämlichen Begeisterung. Als die frühere Ordnung der Administration aufhörte, wurden die Puszteu Päka nnd Merges, die ihr als Basis gedient hatten, dnrch die 25 Gemeinden unter sich vertheilt. Eiuer jede« fiel ein Gebiet im Werthe vou 100.000 bis 300.000 Gulden zu, welches die „Nedemteu" der Gemeinde wieder unter sich auftheilen konnten. Zu derselben Zeit aber beschäftigte sie lebhaft der nachgerade unhaltbar gewordene kümmerliche Znstand ihrer Mittelschulen und, wie von einem höheren Antrieb beseelt, gab der Knmane mit seltener Großherzigkeit seinen reichen Antheil her, nm einen Schulfonds zu bilden. Die Gymnasien von Halas, Karczag, Kisnjszalläs, Küu-Szent-Miklös sind sämmtlich aus dem Ertrag dieser Puszteu errichtet worden, zum bleibenden Andenken an die Opferfähigkeit des knmanischen Geistes. Bei der Redemtion theilten sich die 25 Gemeinden in etwa 60 Pnszten, deren einige an die 15 bis 20 Meilen von der Muttergemeinde entfernt liegen. So haben die Jazygen und Groß-Kumauen bedeutende Liegenschaften in Klein-Kumanien, ja selbst in der Nähe von Kecskemet uud Szegediu. Diese Puszteu waren noch zu Anfang des Jahrhunderts wirkliche Puszteu, ausschließlich zur Viehzucht bestimmt, ihre einzigen Baulichkeiten die Schäferhütteu und Csardas, ihre einzigen Bewohner die Hirten; seitdem hat sie der Pflug durchfurcht, sie sind mit Tanyas bestreut, ja mit Gemeinden colonisirt nnd geben Zeugniß von dem Fleiß und der Arbeitskraft der eudgiltig festgewurzelten Nachkommen der letzten Heimatsucher. Denn der Jazygo-Kumaue, besonders der Jazyge, ist ein fruchtbarer Stamm und wächst rasch dergestalt an, daß er Schwärme aussenden kann. In den ersten Jahren der Redemtion besetzten die Jazygen Felegyhäza, bevölkerten sie das alte, aber entvölkerte Majsa, Dorozsma in Klein-Kumanien, Küu-Szeut-Märtou im groß-knmanischen Gebiet, und diese vier Städte haben jetzt nahe an 70.000 Einwohner; auch ihre anderen Pnszten, Kerekegyhäza und Lajos-Mizse bevölkerten sich rasch im letzten Vierteljahrhundert. Die Groß-Knmanen „besetzten" die Bäcska; die volkreichen Gemeinden Pacser, Morovieza, Feketehegy sind nach Ursprung, Sprache, Tracht,Sitten und Gestalt der Bewohner noch jetzt echte Groß-Kumanen. Obgleich Jazygo-Kumauieu während der Docnmente und Denkmäler vernichtenden Türkenherrschaft um zahlreiche Puszteu gekommen ist, die es während der vierzigjährigen Hörigkeit noch weiter vergaß und am Ende derselben, erfreut überhaupt etwas behalten zu haben, nicht zurückzufordern wagte, so hat es bei alledem immerhin noch ein sehr großes
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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