Seite - 253 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

258 localen kirchlichen, politischen und socialen Institutionen, ihre gemeinsamen Angelegenheiten mit so einhelligem Willen, daß in ihrem Schoße niemals Grnnd zur Klage oder Eifersucht auftauchte. Auf diesem glücklichen Dualismus beruhen die zahlreichen nnd blühenden Unterrichtsanstalten der Stadt, darunter als ihre Krone das sechselassige Gymnasium. Wie man sieht, könnten die Knmaneu kraft ihres uralten Rechtes ihre Grenzen beträchtlich ausdehnen; da aber dieses Recht keine Giltigkeit hat, berühmen sie sich dessen nur, wie der arme Mann seiner reichen Verwandtschaft, und zugleich halten sie evident, was nicht nur sie selber, sondern auch Andere als ihr Eigen anerkennen. Der Salzsee (Süs-tö) bei Halas. In Jazygieu ist Jäszbereny hervorragend nicht nur als Hauptort Jazygieus, soudern auch als „Mutter" des Dreier-Districtes. Es ist die reichste und bestbevölkerte unter den fünfundzwanzig Städten. Bis auf den großen Hunnenkönig führt es seine geschichtliche Vergangenheit zurück, dessen Wohnsitz an der Stelle der alterthümlichen Kirche und des Klosters der Franeiscaner — früher der Pauliuer —, dessen Grabstätte im Bett der durch die Stadt fließenden Zagyva gewesen sein soll. Seine hochgewachsenen Bewohner wandeln stramm im Schatten der Hauptkirche, die im vorigen Jahrhundert gebaut und mit einem mächtigen Thurm praugeud schou mehrmals dem Erdbeben widerstanden hat. Die stattlich aufgebaute katholische Mädchenschule uud das mit der Leitnng derselben betraute Nonnenkloster erhalten das rühmliche Andenken des Erlauer Erzbischofs Bela Bartakovies. Auf dem Hanptplatze wird das groß augelegte Gebäude des Obergymnasiums