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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 262 -
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262 jene merkwürdigen Werke der Lcmdesvertheidigung her, an welche einerseits noch die Ortsnamen „Györ" und „Györk", erinnern, während sie anderseits in den erwähnten Schanzwerken noch jetzt ein berechtigtes Staunen erregen. Das Volk nennt sie in dieser Gegend „Csörsz-Graben", anderswo „Teufels"- und „Tatarengraben". Und bei Äroktö erscheint der Csörsz-Graben noch heute als ein riesiges Bauwerk, 7 5 Meter breit uud halb so hoch. Eiue Zeitlang zieht er dem Gebirge zu, dann theilt er sich in einen westlichen uud östlichen Ast. Die Erzählung der Sage ist an den westlichen Ast geknüpft, der unter- halb Szihalom das Heveser Gebiet erreicht und bis Ärokszälläs zu verfolgen ist. Der östliche Ast zieht dem Fuße des Gebirges entlang dem Sajö zu. Vou Oszlar (oberhalb Äroktö) geht gleichfalls ein Csörsz-Graben aus, der die am Fuße des Gebirges hinziehende Hauptlinie oberhalb Gelej schneidet. In den Ortsnamen Varsäny, Bessenyö und Kozär des Matra-Grnndes haben sich Spnren gleichnamiger Volksstämme erhalten. Diese sind zum Theil als Eingeboreue zu betrachten. Daraus, daß auf diesem Gebiete kaum ein paar slavische Namen vorkommen, kann geschlossen werden, daß die magyarische Einwanderung dasselbe schon von verwandten Stämmen besetzt vorgefunden hat. Diese wurden dann zumeist die unmittelbaren Unter- thanen des Fürstenhauses. Das Haus Ärpäd erhielt nämlich auch in der Gegend von Erlau und in Borsod Antheile. In der Mätra gelangten, nach dem „anonymen Chronisten des König Bela IV.", die freien Kumaueu des Ede und Edömer zur Herrschaft und dehnten diese auch auf einen Theil des Matra-Gruudes aus. Was längs der Flüsse Tarua und Zagyva nicht dem Mätraer Geschlechte Aba zu eigen war, gehörte zur „Burg von Heves". Im Bükk und am Fuße desselben gehörte das von den Flüssen Eger uud Ostoros durchströmte Land dem fürstlichen Hause. In der Mitte und am Fuße des Bükk bis zur Theiß hin lassen sich die Kumaueu des Aesäd nieder, (den die Überlieferung mit seinem Sohne Örs verwechselt), an jenem Rande des Bükk aber, der an den Sajö-Fluß grenzt, Bors , der Sohn Böngers. Im Bükk-Grunde kommen die der „Burg von Borsod" unter- worfenen Ortschaften nur sporadisch vor. Die Angesiedelten nennt die Chronik Kumaueu. Daß sie zum Theil Petscheuegeu (bessenyö) und avarische Eingeborene waren, ist durch die Ortsnamen bewiesen. Sowohl die Mätra als auch der Bükk sind voll mit kaum berührten Heiligthümeru der Urreligiou; doch soll von den „Opfersteinen", „Betsteinen", „Aschenbergen", „Hexen- stühlen" (Felsbildern) uud „Bienenkörben" (heidnischen Mausoleen), da sie nicht zn den Erscheinungen dieser Ebene gehören, an anderer Stelle die Rede sein. Aber auch auf der Ebene finden sich Spuren der Urreligion der Magyaren, wenn auch mehr in den Ortsnamen und Friedhöfen. In Borsod sind die Ortsnamen „Bäba" uud „Jgriezi" charakteristisch. Bäba mag, nach der mythologischen Beziehung des Namens, der heilige
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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