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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 264 -
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264 Verkehr der Ideen und des Lebens. Während die zweckmäßige Regelung des öffentlichen Unterrichts, sowie des Gemeinde- und Comitatslebens den Fortschritt der allgemeinen Bildung kräftig förderte, steigerte sich der Wohlstand Aller wesentlich durch die Vervoll- kommnung und Vermehrung der volkswirthschaftlicheu Hilfsquellen und namentlich der Verkehrsmittel. Die Ebene unterhalb der Mätra ist im Norden ihrer ganzen Breite nach durch die auch vom strategischen Standpunkt so wichtige Bahnlinie Budapest-Kaschan durchschnitten, welche sich bei Hatvau eine Pforte in dieses Gebiet öffnet und jenseits Miskolcz, oberhalb von Alsö-Zsolcza, in das Hernäd-Thal einlenkt. Nach Norden entsendet sie auch zwei kurze Flügelbahueu, deren eine ihre kurzen Züge von Vämos-Györk nach Gyöngyös, die andere von Füzes-Abony nach Erlau (Eger) und zurück verkehren läßt. Die andere Eisenbahn am Westrande ist die Jaszbereny-Hatvaner Linie, welche zwar diese Gegend nur streift, aber doch den kürzesten Weg von Jazygien zn ihr bildet und mannigfachen Interessen als Vermittlerin dient. Die dritte Bahnlinie ist die von Kisköre-Heves-Kaäl in südnördlicher Richtung, die gleich einem riesigen Arme nicht nur das Heveser Alsöld und weiterhin einen großen Theil der Mätra umgreift, sondern auch das östliche (Groß-) Kumanieu mit dem Oberlande verbindet. Geplant, aber in ihren Vorarbeiten schon so weit vorgeschritten, daß sie hier erwähnt werden darf, ist noch jene Linie, welche, von der Debrecziner Gegend ausgehend sich bei Csege und Polgär unserem Gebiete nähert und bei Poroszlö die Theiß überschreiten wird, um dann weiter auf Füzes-Abony geführt zu werden. Die Ebene unter dem Bükk, der Bükk-Grund, der übrigens keineswegs ein großes Stück Land ist, hat keine Eisenbahn von nördlicher Richtung, aber dafür desto bessere Landstraßen, wie denn überhaupt in Borsod die Straßen ganz tadellos sind, was von Heves nicht so allgemein behauptet werden kann. Die erwähnten Eisenbahnen und Landstraßen durchschneiden überall fruchtbare und wohlcultivirte Gebiete, die zwar nicht so volkreich, deren Ortschaften aber weit dichter gesät sind als im großen Alföld. Welche Richtung auch der Reisende hier einschlage, überall winken ihm schlanke, hohe Thürme entgegen, welche bald einzeln, bald paarweise oder in noch größerer Anzahl aus laubumschatteteu, ebenerdigen Häusermassen aufragen. Wer aus der Hauptstadt kommt, dessen Aufmerksamkeit wird zuerst durch die Stadt Hatvau erregt, mit ihrer großen Eisenbahnstation, die ein wichtiges Centrum bildet, uud mit ihrer weiten Fläche voll Häuserreihen, aus denen mehrere Kirchen, das bauchige Kuppeldach eines großen Schlosses, sowie mehrere stockhohe öffentliche Gebäude und Fabriken emporragen. Die Stadt ist so ausgedehnt, daß man Mühe hat zu glauben, wie gering ihre Bevölkerung (gegen 5.00() Seelen) ist. Von ihrer einst berühmten Festung sind kaum noch Trümmer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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