Seite - 299 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

299 Ehemals war diese Puszta eine bevölkerte Gegend, der Sitz einer Abtei, desgleichen Ohat nnd Papegyhaza, deren Namen jetzt von Pnszten geführt werden und deren Denkmal aus einem vereinzelten Hügel von Backsteintrümmern besteht; auch die einzelnen Weide- parcelleu haben alle ihre eigenen Namen wie die Comitate, die ein Land bilden. Die Tracht der Hirten ist heute noch dieselbe wie vor Alters: ein rundes Hütchen; weitflatternde Hemdärmel an einer Hemdbrust, die so kurz ist, daß der bloße Leib darunter bei der Arbeit im Sommer und Winter sichtbar wird; darüber ein „Prußlik" (ärmellose Jacke) mit flachen Knöpfen; auf eiue Schulter geworfen, an schnallengeschmücktem Riemen der tulpenbestickte „Szür" (Lodenmantel) mit vorne zugebundenen Ärmeln; in den Leib- riemen gesteckt der Tabaksbeutel nebst Stahl und das buute Schnupftuch; eine weite „Gatya" (Leinenhose), darunter Stiefel, am Knöchel fein gefältelt und nur mit einem Sporn beschlagen, nur au einem Fuße oder mit zweien, die aber dann „klingend" sind. Bürger in bunter Szür.