Seite - 318 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

318 Zeit eingeführte Pnritanismns alles Ceremonie! von oben bis nnten gründlich ausgerottet hat. Auf Lustbarkeiten aber versteht man sich gut, da ist man gemüthlich und ausdauernd. Das Interessanteste auf den „Meisterbällen" ist der sporenklingende Solotanz der jnngen Bnrschen, der noch an den einstigen Werbertanz erinnert; er wird erst von den Männern allein getanzt, bis die beiden erwählten Tanzmeister jedem die Nose seines Herzens, seine erkorene Tänzerin übergeben. Volkslieder entstehen in Debreczin nur wenige, eher noch ans der Pnszta. Die Lieder Csokonais, anch die der Studenten, sang man einst uud singt sie noch jetzt, aber die weithin berühmten Gesangvereine der Bürger halten sich jetzt mehr an künstlerisch tadellos vorgetragene Chöre, mit denen sie allen Sängerverbindungen des Auslandes die Stange halten können. Nur die Psalmen König Davids haben ihre alte Beliebtheit nicht eingebüßt nnd der Schuster siugt, von dem Klatschen seiner Muschte begleitet: „Der Herr ist Herr über die ganze Erde." Zechender Hirt.