Seite - 325 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

325 kleine Strecke wird von der todten Theiß berührt, seine eigenen sumpfigen Flüsse aber, so namentlich der Kösi, Hortobägy, Kadares, sowie seine kleineren und größeren seichten Tümpel von natronhaltigem Wasser versiegen in dürrer Zeit und mir ihre vielfach zerborstenen Bette nebst den an den Ufern dahinsiechenden Sumpfpflanzen verrathen, daß hier einst Wasser stand. Es gibt daher auch wenig Fische; Hechte, Karauschen, Weiß- fische und Gruudelu komineu noch eher vor, die Krebse sind fast vollständig ausgestorben. Der Boden ist im Allgemeinen von der fruchtbarsten Art, an vielen Stellen tritt die Auf das Feld fahrender Wagen. fette schwarze, humusreiche Lehmschichte vier bis fünf Fuß dick auf. Bis in die neueste Zeit war es auch nicht gebräuchlich, diesen reichen Boden zu düugeu, denn, wenngleich nur mit schlechten hölzernen Pflügen geritzt, gab er erstaunlich reiche Ernten. Jetzt aber ist schon eine gewisse Erschöpfung, besonders an Phosphorgehalt zu merken, was die Landwirthe zu einer rationelleren Culturmethode anspornt. Und in dieser Hinsicht haben die letzten Jahrzehnte einen bedeutenden Fortschritt gebracht. Die alten hölzernen Pflüge und ähnlichen primitiven Werkzeuge sind verschwunden uud au ihre Stelle zweckmäßige Maschinen und Gerätschaften getreten. Auch wird der Dünger nicht mehr so stark als Feueruugsstoff und noch viel weniger zum Bau von Zäunen verwendet, sondern erfreut sich, seitdem sein Werth erkannt worden, der vollsten Würdigung. Am Ostrande des Gebietes gibt es übrigens