Seite - 413 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

413 Dein Laufe dieser Flüsse folgend wollen wir nnn die Ebene von Bihar durchwandern, indem wir mit dem nördlichsten, dem Er beginnen, der seiner Umgebung den Namen Ermellek sEr-Gegeud) verleiht. Der Er (— Wasserader, Bach) ist ein eigenthümliches Gewässer — weder Fluß, noch Kaual, nach Sumpf, aber von alledem etwas. Nicht nur seine Ufer, anch sein Bett ist voll mit Wasserpflanzen. An seinen Rändern faulen Massen von Wasserlinsen (Entengrütze), welche weiter hiueiu iu üppigen Büscheln wuchern, das „Wassermoos" (Aftermoos, Naje) streckt feiue rankenartigen Fäden aus, welche feiu sind wie Seidenfäden, dazn kommen Tanya auf dem Särret. verschiedene Binseuarten (beim Volke „Stierkürbis", „Froschdolch" n. s. w. benannt), der Wasserschierling und die obenauf schwimmende Wasseraloe. Auf deu freie« Stelleu des Er-Spiegels erhebt sich hier uud da eine Garbe von schwertförmigem Binsengras oder Glanzgras. Die über das Wasser aufragende Vegetation ist eben überwiegend schwert- blättrig, das heißt der größte Theil der hier wachsenden Pflanzen hat lange nackte, schmale Blätter mit starren, geraden Rändern. Äußerst langsam sickert das Gewässer des Er in mehreren Armen durch sein Gestrüpp vou Binsen- nnd Riemengras dahin und richtet in nassen Jahren (z. B. 1879, 1880, 1881) durch Überflutungen großen Schaden an. Man hat ihn daher schon in den Füufziger-Jahren von Pocsaj bis Szekelyhid hinauf mit eiuem Aufwaude vou