Seite - 431 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

431 Werken bezieht sich darauf, denn er hat seine Geburtsstadt nicht nur oftmals namentlich erwähnt uud schön besungen, sondern seine ganze Poesie ist gewissermaßen innerlich durchdrungen von der tiefen Wirkung, welche Szalonta auf sein Denken und Fühlen ausgeübt hat. In der Atmosphäre des privilegienstolzen „freien Hajduckeuuestes" entwickelte sich jener starke historische Sinn, der zu den hervorstechendsten Zügen der literarischen Persönlichkeit Johann Aranys gehört. Denn zu Szalonta liegt der Cultus des geschichtlichen Elements in der Luft. Die Nachkommen der Hajduckeu Pflegen mit Liebe und Stolz das Andenken ihrer Vergangenheit. „Ich habe", schreibt der Dichter, „die Sagen von Szalonta nicht erst als Erwachsener, sondern schon in zarter Kindheit, besonders von meinem Vater gehört." Dem Andenken Aranys ist im Gymnasium zu Szalonta das sogenannte Arany-Zimmer geweiht; es ist förmlich vollgepfropft mit Erinnerungsstücken, die auf seine Person Bezug haben. Nordwestlich von Szalonta liegt als nächstes Nachbardorf das magyarische Geszt, wo sich das schöne Schloß Koloman Tiszas erhebt. Der nordöstliche Flügel desselben ist durch die Jesuiten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts erbaut, das Übrige zu Ende des Jahrhunderts durch Ladislaus Tisza, den Großvater des gewesenen Ministerpräsidenten. Der Mitteltract der Schloßfa^ade hat ein Mansardendach und ist stockhoch, seine Fenster, über denen sich ,c>eiIs-«Ze-dc»euf- öffnen, gehen auf einen säulengetragenen Balcon. Die