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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 471 -
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471 An Wald ist die Gegend arm, was sich übrigens dadurch erklärt, daß der Boden entweder dem Ackerbau vorbehalten ist, mit Rücksicht auf den die Bewaldung unstatthaft wäre, oder Überflutungen ausgesetzt und deßhalb zur Waldbepflanznng nicht geeignet ist. Doch weisen die letzteren Strecken nmsomehr Weidenbestände auf, welche nicht nur die Schönheit der Gegend erhöhen, sondern auch, da sie jährlich gestutzt werden, eine große Menge Brennstoff und Material für Korbflechtern liefern, während die im Überflutungs- raume befindlichen die Strömung des Wassers schwächen und dadurch viel zum Schutz der Dämme beitragen. Die Rebe gedeiht in beiden Comitaten reichlich und wird besonders auf saudigeu Bodenwellen gepflanzt; der Wein, obwohl schwach und bei der jetzigen Behandlung im Allgemeinen als Handelsartikel nicht verwendbar, genügt vollkommen für den Haus- gebrauch und die Champagnersabrieation; die Desserttrauben aber, die man in neuerer Zeit hier und da zu pflanzen beginnt, sind so vorzüglich, daß sie sich leicht in den Welt- handel einführen ließen. Für die Obstzucht hat die Bevölkerung eine ausgesprochene Neigung nnd bringt im Allgemeinen sogar ueuueuswerthe Opfer, um sie zu entwickeln, doch ist das Klima nicht darnach, daß hier jemals eine einträgliche Obstcultur erwachsen könnte. Immerhin ist, was an Obst erzielt wird, von ganz ausgezeichneter Qualität, uur daß es gerade wegeu seiner verhältnißmüßig geringen Menge keine Bedeutung für den Handel hat, ja nicht einmal für die Bevölkerung ausreicht, welche ihren Obstbedarf größtentheils aus der Theißgegend deckt. Nur an Melonen ist Überfluß, und da deren Qualität sehr gut ist, werden sie auch iu das Ausland versendet. Desto ansehnlicher ist die Küchengärtnerei; sie wird auf dem hierzu besonders geeigneten fetten, humusreichen Alluvialboden nicht nur durch die Bevölkerung, souderu sogar durch bulgarische Unternehmer, welche auch hier thätig sind, mit so großem Erfolge betrieben, daß sie selbst ferne Gegenden mit ihren Erzeugnissen überschwemmen kann. Der Wildstand ist, mit Ausnahme des Sumpfgeflügels, nicht gerade reich. Größeres Wild fehlt durchaus, obwohl die Rohrsümpfe dieser Comitate noch im vorigen Jahrhundert von zahllosen Wildschweinen wimmelten. Hasen und Rebhühner gibt es ziemlich viel, in einigen Wildgehegen auch Fasanen. Am größten ist die Zahl der Wasservögel, besonders der Wildgänse, Wasserhühner und Wildente», die auf den Wiesen und im Röhricht in ganz unglaublichen Mengen nisten; wenn ein oder der andere gewaltige Schwärm, durch irgend eiueu Schreck aufgescheucht, aus den Sümpfen emporfliegt, geschieht dies unter fast donuerähulichem Getöse der Flügelschläge, aber immer neue und neue Schwärme fliegen aus den Schlupfwinkeln des Rohres auf, ganze Wolken vou Vögeln, die unter betäubendem Geschrei über den Sümpfen umherkreisen. Ab und zu trifft man auch den Silberreiher,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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