Seite - 473 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

473 erhalten gebliebener oder, besser gesagt, ans ihrer Asche wieder erstandener Gemeinden bis ins vorige Jahrhundert hinein fast das ganze weite Gebiet unbewohnt lag. Nach der Vertreibung der Türken begannen neue Ansiedler einzuwandern, und zwar in Csongräd Magyaren, in Csauad jedoch außer den noch jetzt die Mehrzahl und das leitende Element bildenden Magyareu auch Serben, Walachen, Slovaken und in geringer Zahl Deutsche. Der Religion nach ist der Kern der Bevölkerung römisch katholisch und resormirt, seruer Wiesenwasser. leben da Griechisch-Orientalische und Griechisch-Katholische, Evangelische A. C., Unitarier uud Juden. Eine unitarische Kirchengemeinde besteht nur iu Höd-Mezö-Väsarhely. Anßer den erwähnten gibt es jedoch in diesem Landestheile noch eine wenig bekannte, aber hochinteressante Religionsgenossenschaft: die der Nazarener, oder wie sie sich nennen, der „Gläubigen", der „wahren Christen". Die eigenthümlichen Schwärmer wohnen in den meisten Gemeinden des Csongräder nnd Csanäder Comitats zerstreut und bilden hier und da ziemlich ansehnliche Kirchengemeinden. Diese religiöse Genossenschaft wurde durch Samnel Heinrich Fröhlich, protestantischen Pastor zu Leutwyl in der Schweiz gestiftet, wo derselbe zu Eude der Dreißiger-Jahre die uazarenischen Lehren zu predigeu begann. In der Schweiz, im Elsaß, in Baden nnd Württemberg verbreitete sich die neue Seete rasch und ihre Lehren wurden dann durch einige fanatische „Apostel" anch in verschiedenen