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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 516 -
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51k Kirchen wurden durch die überhaupt nicht baulustigen Türken für ihren eigenen Gottes- dienst umgestaltet. Um die Festung her lag das alte Temesvar, das aus den drei Stadttheilen Nagy- Palänk (große Planke), Kis-Palänk (kleine Planke) und Kastely-eröd (Citadelle) bestand. Drei Thore führten aus der Festuug nach Nagy-Palänk: das Forsoroser, Mortoroser uud Lugoser Thor. Ein viertes führte in die Citadelle, an deren Stelle jetzt das Zeughaus und die Artilleriekaserne stehen. Die Citadelle war durch einen Arm der Bega von der Festung getrennt und der Verkehr ging über die Brücke zwischen der großen und kleinen Festung. Neben der Brücke drehte eine gewaltige Flußmühle ihre Räder, gerade an der Stelle, wo jetzt das durch die Frauciscauer der bulgarischen Provinz 1755 bis 1756 erbaute innerstädtische Pfarrhaus und seine neue Kirche stehen. Wahrscheinlich war es Karl Robert, der die Citadelle zu seinem eigenen Schutz und Aufenthalt errichten ließ. Um 1441 uud 1446 richtete Johauu Huuyadi als Temeser Gespan die Citadelle für seine und seiner Familie Bequemlichkeit eiu, indem er darin ein schmuckes Wohnhaus und eine Kapelle bauen ließ. Im Jahre 1447, am Feste Mariä Himmelfahrt, übernahm der große Christenheld in diesem neuen Palast die wichtige Kriegsstation der Südgegend und entsandte von hier aus Peter Csupor an der Spitze seiner Krieger gegen die rebellischen Moldauer. 1449 beschäftigte er sich ebenda im Kreise seiner Familie längere Zeit mit der Ausarbeitung der Feldzugspläue gegen die Türken uud mit der Ausrüstung seiner Kriegs- scharen. 1451 verlegte er sein Hauptquartier dahin, um einen Feldzug gegen Serbien ins Werk zu setzen. 1456 besuchte Köuig Ladislaus V., als er von dem Begräbnis; des Grafen von Cilli kam, in diesem Schlosse die Familie Hnnyadi, genoß längere Zeit deren Gast- freundschaft uud legte am 23. November in der an der Ecke des östlichen Schloßflügels befindlichen Hanskapelle den Eid ab, des Cilliers Tod an den Hnnyadis, die er als Brüder adoptirte, nicht zu rächen. Im November 1458 zog der junge König Matthias in dieses Familienhaus ein, in dem er als Kind gemeinsam mit seinem Bruder Ladislaus längere Zeit erzogen worden war, uud berief von dort aus noch in demselben Monat den Reichstag nach Szegedin. Nach Matthias' Tode diente die Citadelle dem Temeser Gespan und später wohl den türkischen Statthaltern als Residenz. Von Losonczy weiß man es genau, daß er sich im Jahre 1552, von den Türken bedrängt, in diese Citadelle zurückzog und, nachdem er sich zur Übergabe entschlossen, dort die Eidesbotschaft und den Ferman Achmets empfing, der nnr die Citadelle um jeden Preis in seine Gewalt bringen wollte. Dnrch die heftige Beschießung im Jahre 1716 ward Temesvar stark mitgenommen, bei dem Bombardement im Jahre 1849 aber wurden die ehrwürdigen Wälle der Citadelle dermaßen zerschossen, daß nur wankende Mauertrümmer stehen blieben, bis zu Ausaug der Fünfziger-Jahre
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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