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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 530 -
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530 An der Linie der österreichisch-ungarischen Staatsbahu, zwischen Groß-Kikiuda nnd Temesvär liegt die Großgemeinde Zsonibolya mit nahe an 10.000 Einwohnern. Als Sitz von Comitats- und Staatsänitern bildet sie den Mittelpunkt eines großen Gebietes. Das amtliche Element ist das magyarische, die Bewohner sind deutsch; sie besitze» einen vorzüglichen Bodeu und betreiben namentlich Ackerbau uud Pferdezucht; ihre Pferdemärkte sind selbst im Auslande bekannt. Besonders wichtig ist es aber durch seinen Getreidehandel, dem eine bedeutende Dampfwalzmühle und drei Geldinstitute Vorschnb leisten. Auch gibt es mehrere sociale Vereine, welche die Frische des geistigen nnd materiellen Lebens fördern. In den Urkunden der vergangenen Jahrhunderte kommt der Ort unter dem Namen Chaubul, Chombol und Chombnl vor. Unter der Türkenherrschaft ging er völlig ein, nur die Stelle, wo er gestanden, führte noch den alten Namen weiter. Auf dieser Puszta gründete in den Jahren 1766 bis 1767 der Kameralrath Hildebrand die jetzige Gemeinde, welche zu Ehren des damaligen Staatsministers Grafen Hatzfeld-Gleicheu den deutschen Namen „Hatzfeld" erhielt. Ende des vorigen Jahrhunderts verkaufte das Ärar die Herrschaft Zsombolya an den General Josef Csekonics, denselben, der uuter Kaiser Josef I I . das auch jetzt so berühmte Staatsgestüt von Mezöhegyes gründete. Ursprünglich gehörten zur Herrschaft uur die Urbarialgemeinden Zsombolya und Szerb-Czernya, später aber entstanden auf ihrem Gebiete uoch Nemet-Czernya (1790), Csösztelek lESesztreg, 1792) uud Magyar-Czeruya (1798). Die jetzige Ausdehnung der Herrschaft betrügt 42.000 Katastraljoch, sie ist also die größte Herrschaft in der Temeser Gegend nnd dabei auch iu Bezug auf Landwirthschaft und Viehzucht die erste, die schönste und mnstergiltigste. Große Verdienste um die Erhaltung und Organisation der Domäne hat sich der Sohn uud Erbe des Generals Josef Esekonies, der im Jahre 1880 verstorbene Johann Csekonics erworben, deu die königliche Hnld im Jahre 1860 für seiue großherzig geübten Wohlthaten in den Grafenstand erhob. Die Perle der Herrschaft ist das Schloß Esitö, ein Kilometer weit vou Zsombolya inmitten eines herrlichen Parkes gelegen. Das glänzend eingerichtete Schloß wurde 1869 bis 1871 nach Ibls Plänen im altenglischen Geschmacke erbaut. Aus dem Schlosse führt ein Glasgang nach der 1885 in gleichem Stile gebanten, künstlerisch ausgeführten Hauskapelle, dereu schöues Altarbild vou dem trefflichen ungarischen Maler Jgnaz Roskovics herrührt. Sehr werthvvll ist die Bibliothek des Schlosses, etwa 8.000 Bäude stark uud reich au alteu Werke» uud seltene» Ausgaben. Auch die Garteucultur und die Treibhäuser siud von seltener Schönheit. Zsombolya bietet ein sehr gefälliges Bild. Seine langen, breiten Gassen, die netten uud wohnlichen, den Wohlstand der Insassen verrathenden Bauernhäuser mit ihre» Obstgärten, dann in der Mitte des Ortes der stattliche, von stockhohen Hänsern u»d reichen Läden umgebene Marktplatz, der glänzende Palast und Park der Gräfin Johann Csekonics, das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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