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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 532 -
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532 Erzbischofs Ugrin. Im XV. Jahrhundert besaß es schon eine katholische Pfarre. Unter der Türkenherrschaft ging es zu Grunde nnd wnrde erst 1737, als die Heere Karls III. den Türken am Balkan Schlag auf Schlag versetzten, mit bulgarischen Einwanderern wieder bevölkert, welche aus den Gemeinden Uricz, Jslas und Krajova uud deren Umgegend stammten. Es waren dies mehrere hundert Familien, etwa 4.600 Köpfe stark, und sie wurden von Nikolaus Stanislavies, Bischof von Nikopolis, dem Pfarrer Blasius Christos Milli und dem Kirchenvorsteher Fermendzsia Dobre angeführt. Von der damaligen Verwaltung des Banats zuvorkommend empfangen, erhielten sie in Vinga, sowie auf den Puszteu Bodrog, Selyos, Lovrin und O-Bessenyö Wohnstätten angewiesen. Auf ihr Ansuchen wurde ihnen auch der fernere Genuß ihrer in der Walachei innegehabten Privilegien gewährt und sie waren von allen öffentlichen Lasten befreit. Maria Theresia erhob Vinga durch ihr Diplom vom 1. August 1744 zur Stadt mit geordnetem Magistrat und verlieh ihm das Marktprivilegium nebst anderen Vorrechten. In diesem Diplom behält sich die Königin vor, daß Vinga fernerhin nach ihrem Namen Theresiopolis genannt werde uud in der einen Hälfte des Stadtwappens der gekrönte Anfangsbuchstabe ihres Namens in rothem Felde zu sehen sei, in der anderen aber ein Felsen nnd darauf gebaut ein Thurm in blanem Felde, „welches bedeutet, daß das zerstreute Volk der Bulgaren unter Unserem erhabenen Hause von Österreich ein Asyl gefunden". Im Besitze seiner Stadt- rechte, gelangte Vinga rasch zur Entwicklung und ist gegenwärtig die reichste bulgarische Ortschaft im Temefer Gebiete. Seine Lage in hübscher Hügelgegend ist sehr anmuthig, besonders von der Eisenbahn aus gesehen. Es ist eine lebhafte, gewerbfleißige Stadt mit 4.796 bulgarischen und wenigen deutscheu, walachischen und magyarischen Bewohnern. Die Magyaren bilden die Herrenklasse, die durch ihre Intelligenz auch gesellschaftlich einen günstigen Einfluß auf die allseitige Entwicklung der Bildungsverhältnisse ausübt. Die Umgegend von Vinga ist dicht mit wohlhabenden magyarischen, deutschen und walachischen Dörfern besetzt. Wir erwähnen davon: Maj la th fa lva mit magyarischen, Orczifalva (Orczidorf), Mercyfalva (Mercydorf), Rethät , Keresztes, Kisfalnd, Mäslak, Bruckeuau mit deutscheu, Szecsäny und Knez mit walachischen Einwohnern. Die ersten Ansiedler von Mercyfalva waren Italiener, welche zum Zweck des Seiden- und Reisbaues im Jahre 1734 hierher verpflanzt wurden. Doch sind diese, sowie ihre in Temesvär, Versecz, Fehertemplom (Weißkirchen) und der Umgebung dieser Städte angesiedelten Stammverwandten theils ausgestorben, theils Deutsche geworden. Geht man von hier auf das liuke Ufer der Maros hinüber, so findet man Arad gegenüber Nen-Arad (Uj-Arad) und weiterhin gegen Westen Nemet-Szent-Peter . Beide sind blühende und volkreiche deutsche Gemeinden, welche noch zur Zeit Mercys ihre Colouisteu erhalten haben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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