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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 533 -
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533 Längs der Aranka trifft man ebenfalls zwei bedeutende und gutbevölkerte Ort- schaften: Perjamos und Nagy-Szent-Miklös. Auch Perjamos gehört zu den ältesten bewohnten Städten Ungarns. Die in seiner Gemarkung gemachten Funde, besonders der 1885 ausgegrabene und im ungarischen Nationalmuseum verwahrte Schatz aus der Völkerwanderungszeit, sowie die römischen Münzen aus den ersten Jahrhunderten n. Chr. bezeugen dies uuabweislich. Übrigens ist der Ursprung des Ortes unbekannt; bis zum Beginn der Türkenherrschaft gehörte er zn dem Csauäder Comitat uud hatte eine magyarische Bevölkerung. Im Jahre 1381 war Peter von Makedonien Grundherr von Perjamos und einer seiner Söhne, Nikolaus mit Namen, wird in der vaterländischen Geschichte bei den Kämpfen gegen die Türken im XV. Jahrhundert mit Lob genannt. Unter König Matthias gerieth es zum Theil in den Besitz der reichen Döczys. Unter der Türkenherrschaft ließ sich serbisches Hirtenvolk an den verödeten Herden der entflohenen magyarischen Einwohner nieder. Nach Vertreibung der Türken gab es in Perjamos Alles in Allem nur 20 Häuser. Im Jahre 1724 wanderte» Deutsche vom Rhein und von der Mosel ein, deren Zahl sich später dnrch neue deutsche Einwanderungen vermehrte. 1790 überließ das Ärar Perjamos dem Agramer Bisthum im Tausch für die der kroatischen Militärgrenze einverleibten Herrschaften. Georg Hanlik, weiland Erzbischof von Agram, siedelte im Jahre 1845 eine andere volkreiche Gemeinde bei Perjamos an; sie heißt nach ihrem Gründer Hanlikfalva nnd ist eine der schönsten deutschen Gemeinden der Temeser Gegend. Perjamos gehört gegenwärtig zu jenen rührigen Gemeinden des Torontäler Comitats, welche sich durch Intelligenz, ausdauernden Fleiß und schmuckes Aussehen hervorthun. Seine größtentheils deutsche Bevölkerung zählt dermalen 5.861 Köpfe. Es hat seine Eisenbahn und auf der Maros einen Landungsplatz mit lebhaftem Schiffsverkehr, ferner Mühlenindustrie, eiue Kalkbrennerei und einen stark besuchten Getreidemarkt. Das linke Ufer der Maros bis Deszk ist mit fast ununter- brochener Waldung bedeckt, welche das Material für den in ganz Torontäl berühmten Holzhandel von Perjamos liefert. Nagy-Szent-Miklös liegt drei Stunden westlich von Perjamos. Es besteht ans zwei Gemeinden: Ziemet- und Szerb-Szent-Miklös, mit 1.848 und 8.988 Einwohnern , (Magyaren, Deutsche, Walacheu und Serben). Es ist gleichfalls eine uralte Wohustätte, deren Ursprung sich im Dunkel der Völkerwanderungszeit verliert. Hier wurde im Jahre 1799 der wichtigste ungarische Schatzfund aus der Völkerwanderungszeit gemacht; es ist dies der berühmte Goldfund von Nagy-Szent-Miklös, der aus 23 goldenen Gefäßen im Gewicht von 1.678^/,^ Dukaten besteht. Der Schatz wurde noch in demselben Jahre ans Verfügung des Kaisers Franz durch das k. und k. Autikeucabiuet in Wien erworben. (Dieser hochwichtige Fund ist im Band I von „Ungarn" abgebildet.)
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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