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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 534 -
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534 Der Ort selbst beginnt erst im XVI. Jahrhundert bekannt zu werden; er gehört nnter dem Namen „Szeut-Mihäly" zu deu Besitzungen des Hauses vou Makedonien. Eine Bnrg hatte er nicht, wohl aber am Ufer der Aranka einen mit Schauzeu besestigteu Doujou, der jedoch die Gemeinde nicht vor dem Türkenjoche zu bewahren vermochte. Im Jahre 1717 hatte sie nur noch 30 Wohnhäuser auszuweisen. In den Jahren 1764 bis 1765 ließ der Esauader Coutrolor Lass die Gemeinde von ausländischen deutschen Colouisteu besetzen. Ihre katholische Psarre stammt aus dem Jahre 1767, die hübsche Kirche wurde 1824 durch die gräflich Näko'sche Familie errichtet, welche nahe bei der Kirche ein prachtvolles, an Knnstschätzeu reiches Schloß besitzt. Szeut-Miklös ist der Sitz mehrerer Behörden, hat eine landwirthschastliche Schule uud es erscheinen dort zwei Wochenblätter. Sein Handel ist blühend, die Bevölkerung im Allgemeinen wohlhabend. Es ist auch der Geburtsort des ersten großen ungarischen Sprachforschers, des am 24. Februar 1749 geboreneu Nikolaus Revai. Nördlich von Nagy-Szeut-Miklös, kaum eiue Stunde weit, liegt Csanäd, am linken User der Maros. Es besteht gegenwärtig aus zwei Gemeinden: Nemet-Csanäd mit 1.868 und Szerb-Csanad mit 5.114 Einwohnern. Sein bescheidenes Äußere läßt deu Fremden gar nicht ahnen, daß die Vergangenheit dieses Ortes weit in die Urzeit hinauf- reicht uud hundertfältig mit den Ereignissen der Geschichte Ungarns verknüpft ist. Hier stand, wie die nationalen Quellen des Mittelalters es ueuueu, jenes Marosvä ra (Marosbnrg), wo zur Zeit Köuig Stefaus des Heiligen der nach Unabhängigkeit strebende magyarische Häuptling Ahtony hauste uud ein die ganze Temeser Gegeud umfassendes, ja noch über die Maros hinüber reichendes Gebiet beherrschte. Um sich der Oberherrlichkeit des Magyarenkönigs zu entziehen, erhob er sich zum Kampfe für die Religion der Urväter. Er verband sich mit dem griechischen Kaiser Basilius II., trat in Widdin zur griechischen Religion über uud brachte griechische Mönche nach Marosvär mit, wo er für sie ein Kloster nnd eine Kirche erbauen ließ. Stefan der Heilige sandte ein Heer uuter dem Befehle eines ungarischen Magnaten Namens Csanäd ans, nm den Empörer zu bäudigeu. Die große Reiterschlacht, in welcher Ahtony fiel, fand im Jahre 1929 am Araukafluß, zwischen Oroszlanos, Szöreg, O-Bessenyö und Nagyösz statt. Der König erhob deu Sieger Csanäd unter seine Hofwürdenträger, belohnte ihn mit den Gütern Ahtonys uud machte, um deu Ruhm seines Sieges in der magyarischen Nation aufrecht zu erhalte«, Marosvär uuter dem ueueu Namen „Stadt Csanäd" zum Hauptort eines Comitats, defseu erster Gespau der glückliche Feldherr wurde. Zur Bekehrung der Gegend sandte Stefan der Heilige den heiligen Gerhard als Bischof nach Csanad, das denn mich die Pflanzschnle für das gefammte christliche Element der Gegend wnrde. Der Tatareneinfall in den Jahren 1241 bis 1242 brachte Verderben über die blühende Stadt. Sie wurde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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