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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 582 -
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582 Bäcska häufig vor, denn sie besuchten im XIV. und XV. Jahrhundert die Universitäten von Prag, Wien und Krakau, zur Zeit des Königs Matthias aber die zu Bologna und später die von Wittenberg. Unter den Grundbesitzern der beiden Comitate finden wir die vornehmsten ungarischen Geschlechter. Als Herren von größeren oder kleineren Besitztümern begegnen wir den Familien Herczeg, Marvti, Horväti, Üjlaki, Garai, Czobor, Becsei, Korogi, Sulyok, Nagyvölgyi, Rivai, Ordödi, Pakai, Fodor, Doroszlai, Besseuyei und anderen, ferner den Kalocsa-Bäcser Erzbischösen und deu Mönchsorden, seit Sigismuud auch dem serbischen Despoten Georg Brankovics, sowie seit König Albert dem Johannes Hunyady nnd deren Nachkommen. Und nicht nur dieses gebildete Herrenvolk, sondern auch die Einwohnerschaft der niederen Stände ist — die Hörigen des serbischen Despoten ausgenommen — rein magyarisch. Mit Ausnahme der bei der Einwanderung übernommenen Urnamen sind auch die Benennungen der Ortschaften und Pnszten magyarisch; wir finden darunter neben den nach Heiligen benannten „Dörfern und Kirchen" Namen wie die folgenden: Köegetö (Steinbrand), Värszög (Burgeck), Nagyvölgy (Großthal), Veröfeny (Sonueuschein), Jöfalu (Gutdorf), Repäs (Rübort), Likas (Löcherig), Jözan (Nüchtern), Kereki (Rundort), Hetes (Wocheuarbeiter) und so fort. Außer deu als Sitz derBehörden bekannten Burgstädten Bodrog, Häj-Szent-Lörincz und Bäcs finden sich als mehr oder weniger volkreiche und bemerkenswerthe Städte erwähnt: Baja, Bätmonostor, Apäti (jetzt Apatin), Ezobor- Szent-Mihäly (jetzt Zombor), Marötfalva (jetzt O-Moravicza), Szabadka (Maria- Therefiopel), Becse, Fntak, Titel und andere. Zu Anfaug des XIV. Jahrhunderts wurde innerhalb weniger Jahre all dies vernichtet. Schon an den Folgen des Bauernaufstandes im Jahre 1514 hatte die Bäcska schwer zu tragen, als aber nach der Niederlage bei Mohacs und später auf dem Rückzüge von der Belagerung Wiens die türkischen Kriegsscharen diesen Landstrich durchzogen, da verbrannten und verheerten sie die Ortschaften und hieben die Einwohner zu Tausenden nieder oder schleppten sie in die Sklaverei. Die Türken konnten daher, als sie sich daselbst häuslich niederließen, die ganze Bäcska ohne jeden Widerstand besetzen und theilten sie in sechs Bezirke (Nahije), deren Amtssitze Baja, Maria-Theresiopel, Zombor, Bäcs, Szegedin und Titel waren. In diesen Städten lagen die Garnisonen und wohnten die mohamedanischen Familien; andere Ein- wohner gab es da, wie auch auf dem flachen Lande, gar wenige. Der Zeitgenosse Anton Verancsics hört auf einer Reise donanabwärts mit Rührung seinen Schiffer erzählen, daß in dreißig Dörfern nicht so viel Menschen wohnen, wie früher in einem einzigen. Wo sich vereinzelt eine kleine Gemeinde auf den Trümmern der alten gebildet hatte, wurde sie,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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