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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 588 -
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588 Commassirung wurde die Viehzucht immer mehr beschränkt, uud seitdem die Eisenbahnen auch dem Getreidetransporte aus dem Innern des Comitats zu Gebote stehen, wird der Boden mitunter bis an die Thiirschwelle gepflügt, während die Viehzucht sich sast nur noch auf den Stall beschränkt. Bei alledem ist die Viehzucht uoch immer eine bedeutende Einnahmequelle der Bevölkerung. Das verhältnißmäßig schönste Vieh erzielen die magyarischen und bnnye- väczischen Züchter, das der Serbeu ist schon geringer und die Deutschen haben überhaupt keine Neigung dazu, so daß sie gar uicht mit Ochsen, sondern mit Pferden Pflügen. Schafe und Schweine werden von den Serben und Schokatzen am meiste« gezüchtet. Der Horn- viehbestand im ganzen Comitate beläuft sich auf 150.000; die Zahl der Schweine ist noch größer, die der Schafe fast noch einmal so groß. Die größte Bedeutung jedoch kommt der Pferdezucht zu, die uicht nur ihren guten alten Ruf behauptet hat, sondern anch qualitativ unausgesetzt fortschreitet. Die Regierung, der landwirthfchaftliche Verein des Comitats, der Großgrundbesitz, sowie die Classe der Mittel- und Kleingrnndbesitzer betreiben die Veredlung, deren Nutzen ja handgreiflich ist, mit gleichem Eifer. Die Bäeskaer Pferde genießen daher gegenwärtig nicht nur im Lande, sondern in ganz Europa einen wohl begründeten Ruf. Die Magyaren, Bnnyeväezen und Serben züchten die schönsten: breit von Bug, meistens Halbblut, gleich ausdauernd vor dem Wagen wie unter dem Sattel, gute Läufer, und daher vor allen anderen gesucht. Auch die Deutschen haben schöne, gute Pferde, besonders für das Zugjoch. Die kleinen, aber ausdauernden Pferde der Schokatzen werden für die Gebirgsartillerie gekauft. Die mittlere Grundbesitzerclasse und die größeren Herrschaften erzielen im Allgemeinen die besten Halb- blutpferde, doch ist hier und da auch ein sehr schöner englischer Vollblutstamm und in Almas selbst ein schönes arabisches Gestüt zu finden. Der Pferdebestand des Comitats beträgt nahe an 150.000 Stück. Außer den Pferden ist das berühmteste Prodnct der Bäcska ihr Weizen. Schon in der ersten Hälfte des Jahrhunderts galt sie, nebst Torontäl, als die „Kornkammer" Ungarns und der benachbarten deutschen Länder und man schätzte ihren gesammten Getreideertrag auf drei bis vier Millionen Preßbnrger Metzen. Und was ist das im Vergleiche zu der jetzigen ungeheuren Production, da gegenwärtig über eine Million Katastraljoch mit Getreidearten allein angebaut sind! In dem mittleren Erntejahre 1888 hatte die Bäcska an Weizen allein (aus 422.000 Katastraljoch) über vier Millionen Metercentner, auf der Telecska rothen Stahlweizen von 80 bis 81 Kilogramm, in der unteren Bäcska etwas leichtere, aber nicht minder gesuchte Waare. Zu gleicher Zeit wurden an Hafer 1,200.000, an Mais über fünf Millionen Metercentner erzeugt. Außer anderen Prodncten ist noch, sowohl quantitativ als auch seiner alten Berühmtheit nach, der Hanf bemerkenswerth.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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