Seite - 595 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9

595 In den südlichen Gemarkungen von Baja, nnterhalb der Weingärten von Petö, befindet sich die nach Franz Deak benannte großartige Kanalschleuse nnd noch weiter unten der Wallfahrtsort Vodicza, dessen „heilige Brunnen" von Katholiken und Serben pietäts- voll besucht werden. Unweit davon liegen Bäthinonostor und Baracska. magyarische Gemeinden von 3.000 bis 4.000 Einwohnern. Die letztere, eine Niederlassung aus dem vorigen Jahr- hundert, liegt an dem nach ihr benannteu jetzt kanalisirten Donanarm; Bäthmonostor aber war vor der Tiirkenzeit eine berühmte Abtei, deren Kirche und Kloster später von serbischen „Kalugeru" iu Besitz genommen wurden; die in den Ruinen gefnndenen Baureste bezeuge» uoch jetzt, wie stattlich der Bau gewesen. All der Straße nach Zombor liegen die Gemeinden Vaskut uud Gara , längs der Eisenbahn nach Maria- Theresiopel Bikity uud Borsod, feruer Bäcs -Almäs (ehemals Halmos) mit 8.000 Einwohnern. Oberhalb dieser Ortschaften, in der nördlichen Spitze des Comitats, liegen auf fruchtbarem Sandboden die rein magyarischen Gemeinden Tatahäza, Melykut uud Jankoväcz, die letzteren mit je 8.000 Einwohnern. Zu der Gemarkung von Jankoväcz gehören im Norden die Puszta Ketes und im Osten Kis-Szäl läs , das in neuerer Zeit eiue selbständige Gemeinde geworden ist. Die Herrschaft besitzt hier ein Gestüt, eine Rinderherde, eine Merinoschäferei (etwa 16.000 Stück), alles von erster Güte, uud verschiedene landwirthschastliche Industrieanlagen, darunter eine Brennerei, Kunstmühle, Eisengießerei uud Maschiueuwerkstätte. Hier tritt die Budapest-Semliner 38»