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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 614 -
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614 Privilegien. Durch die 1848er Gesetze wurde er wieder dem Eomitate einverleibt, da aber die Gemeinden die herrschaftlichen Weidetriften auf ihren Namen hatten schreiben lassen, so entstand hieraus eiu langwieriger Proceß, der erst im Jahre 1870 ans Grnud einer Entschädigung von 1,300.000 Gulden durch Vergleich geschlichtet wurde. Es ist dies der reichste Theil der Bäcska, ein wahres Kauaau. Der bedeutendste Ort darin ist das altberühmte Zenta, vor der Schlacht bei Mohäcs Eigenthum des Ofuer Kapitels, später privilegirte Stadt. Heute ist es eine Stadt mit geordnetem Magistrate und einem Gebiete von 64.832 Katastraljoch, welches sich weit in die Telecska hinein, bis nach Topolya, erstreckt. Es hat 22.000 Einwohner, bis auf 2.000 Serben lauter katholische Magyaren. Sie beschäftigen sich vorwiegend mit Ackerbau; 334 größere Grundbesitzer haben zusammen 35.500 Katastraljoch Feld, während der Rest Antheile von weniger als 100 Katastraljoch bildet. Neben dem Anbau und Transport von Getreide betreibt die Stadt eine bedentende Mühlenindustrie, mit Wasser-, Wind-, Dampf- und Walzmühlen; auch auf ihren Märkten herrscht lebhafter Verkehr, da sie durch eiue große Holzbrücke mit dem jenseitigen Theißufer verbunden ist. Übrigens hat Zenta als Ackerbau- stadt ein sehr dorfmäßiges Äußere, nur der Rathhausplatz weist stattlichere Gebäude auf, darunter die Kirche und das schöne von der Stadt erhaltene Untergymnasium. In der südlichen Gemarkung von Zenta hat Prinz Eugen von Savoyen seine berühmte Schlacht gegen das die Theiß überschreitende Heer des Sultans geschlagen; die Folge davon war die Befreiung Ungarns vom türkischen Joche. Die Insel, bei der der Flußübergang statt- fand, führt noch jetzt den Namen des großen Feldherrn. Oberhalb Zentas ist der bedeutendste Ort O-Kanizsa, unterhalb Zentas Ada und O-Becse, letzteres mit 15.000 Einwohnern. O-Becse war der Hanptort des alten Krondistrictes und als nralte Gemeinde zur Zeit des Tatareueiufalls im Besitz des Stnhl- weißeuburger Hauses der Johauuiterritter, zur Zeit Köuig Sigismuuds aber sammt seiner ganzen Umgebung Eigenthum des serbischen Despoten Georg Brankovie. Jetzt weist die große Gemeinde zahlreiche hübsche Privathänser auf und als besonderen Schmuck die zweithürmige serbische Kirche, ihr Gemeindehaus und mehrere öffentliche Anstalten. Die Theiß und die Eisenbahn bieten ihr Wege, um deu reiche« Ertrag ihrer Felder in Verkehr zu bringen. Von Földvar, wo der Franzens-Kanal in die Theiß mündet, bis Neusatz zieht sich „die große Römerschanze". In dem 16 Qnadratmeilen großen Dreieck zwischen dieser, der Donau und der Theiß wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts der sogenannte Tschaikisten-Distriet errichtet, indem meistens solche serbische Grenzerfamilien, welche auch weiterhin Militärdienst thnn wollten, dorthin verpflanzt wurden. Zur Blütezeit des Districtes (1808 bis 1848) gehörten ihm sämmtliche Gemeinden von Titel bis Esnrog
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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