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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 623 -
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623 Wasser der Dviiau trinken und deren Fische fangen kouute. In den Jahren 1518 nnd 151'^ wurden zu Bäcs die bewaffneten Reichstage abgehalten, damit der Abmarsch gegen die Türken eventuell gleich von dort aus erfolgen könne. Als aber dann die Beste durch das von Mohäcs zurückkehrende türkische Heer angegriffen wurde, vermochte sie nur eiueu Tag lang Widerstand zu leisten; alle, die sich hinter ihre Mauern geflüchtet, wurden nieder- gehauen, oder in die Sclaverei geschleppt. Auch deuen, die iu den Sümpfen der Donau, bei dem uaheu P lävua , Zuflucht gesucht hatten, erging es nicht anders, obgleich das verzweifelte Volk sich so tapfer vertheidigte, daß nach einigen Angaben die Türken dort mehr Leute verloren, als bei Mohäcs. Von der einstigen Stadt Bäcs ist nur noch eiu unversehrtes Denkmal vvrhauden, die iu der Ärpädenzeit erbaute damalige Tempelherren-, jetzt Franciscanerkirche, mit dem im vorigen Jahrhunderte neu errichteten Kloster. Indeß ist es den Alterthnmsforschern gelungen, auf dem Gottesacker die Spuren der alten, prächtigen Domkirche aufzufinden, desgleichen auf der Landstraße nach Bnkin die Trümmer des einstigen Wachtthurms, in dessen Nähe sich die St. Antonskapelle befindet. Diese wurde nach dem Volksglauben dnrch Demer Pascha erbaut, zum Andenken daran, daß sein Sohn durch einen Mönch vom Star geheilt worden. Weiter uuteu ist noch ein bemerkenswerthes geschichtliches Denkmal vorhanden, die Rninen einer ehemaligen Propstei , in denen man auffallend viele römische Ziegel Unteres bipeckules) findet, ein nnzweifelhafter Beweis, daß dort einst ein römischer Wachposten bestanden hat. Gegenwärtig wohnen in Bäcs 4.000 Katholiken verschiedener Nationalität nnd in dem nahen Bäcs-Ujfa lu 3.000 Slovakeu, davon die Hälfte evangelisch. Beide gehören dem Erzbiskhum Kalocsa. Bei der kleinen schokatzischen Gemeinde Boghän findet sich ein altes serbisches Kloster, das nach serbischen Überlieferungen noch zur Zeit des Königs Matthias gegründet worden. Weiter hiueiu liegen nahe bei einander Karavnkova, Hödsägh, Fi l ippova uud andere Gemeinden. Die bemerkenswertheste ist Hödsägh, an der Römerschanze, eine Niederlassung aus der Zeit Maria Theresias; die schöue Kirche ist 1770 erbaut. Die Einwohner siud, wie die der anderen Ortschaften, Deutsche, sie siud aber die fleißigsten uud wohlhabendsten. Übrigens unterscheiden sich die Deutschen der Bäcska, welche in dieser Gegend am dichtesten beisammen wohnen, nach Sitten und Lebensweise nicht von den bereits geschilderte» Deutscheu des Toroutäler Comitats. Sieben Kilometer von Hödsägh liegt an einer Krümmnng der Donan Bogojewa, mit 2.000 magyarischen Einwohnern. In seiner Gemarknng hat die Alsöld-Finmaner Eisenbahn ihre letzte ungarische Station Gombos, von wo sich eine schöne Aussicht auf die gegenüberliegenden Ruinen der Burg Erd öd bietet. Da der Überflutungsraum der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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