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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
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ist i» der That rührend. Der Hausherr begrüßt die unter Hellem Jubel Ankvmmeudeu und die Hausmagd gießt dein bekränzte» Helden eine schon bereitgehaltene Kufe Wasser über den Kopf, was bewirken soll, daß es dem Weizen nicht an Regen fehle. Der Hausherr spendet einen kräftigen Erntetrnnk und die Schnitter lassen sich ihn unter Segenswünschen weidlich schmecken. Dann wird noch getanzt, oft genng bis zum helle» Morgen. Ist die Ernte ergiebig, dann geht es auch dem Schnitter gut; im entgegengesetzten Fall wird nicht einmal ein Erntekranz gewunden. Ährenspiel (kack se kvat^u 8lamke). Eine eigenthümliche Eriitebelustiguug ist das Ährenspiel. Die Schnitter, Burschen nud Mädchen werden gezählt. Einer von ihueu uiuimt halb so viele Ähren in die Hand, als Schnitter vorhanden sind, und zwar in der Weise, daß er das Ährenbüschel in der Mitte gefaßt hält. Nun faßt Jeder eines der hervorragenden Euden, das Lied vom Ähreufpiel (oder auch eiu anderes) wird im Chor gesungen und dann läßt der Mann mit dem Büschel die Halme fahren. Die Pärcheu, die den uämlicheu Halm an den Enden gefaßt haben, dürfen sich küssen. Das Lied zum Ähreiispiel. „Auf! und laßt uns Ähre» greifen, Ähre» dünn »nd zart! Auf! und laßt uns seh'n, zum Küssen wer mit wem sich paart. Faßt sie an, die dünnen Halme, faßt das lange Stroh, Sehn wir, Jedem wer beschicken, ob wir dessen froh. Ter bekommt die Alte, der die Junge, wies auch sei, Alt' und Juug, ich kuss' sie doch, das ist mir einerlei. Wer da säumt, deu Kuß zu geben, strafe Gott ihn ja! Straf ihn auch die heil'ge Petka Paraskevija. llud jetzt laß ihn fahren, Hand, den Strohhalm düuu und fein, Die nach einem Halm gegriffen, küssen sich zu Zwei'»!" Todola . Im Frühjahr oder Sommer eiues trockenen Jahres gehen zehn bis fünfzehn Mädchen von Hans zu Haus nud singen vor jedem eiu Liedcheu, iu dem sie um Regen flehe«. Eines der Mädchen zieht sich bis aufs Hemd aus und bekleidet sich, statt ihres Gewandes, so dicht mit Wiesengräsern, Baumblättern, Weidenzweigen nnd Blumen, daß nicht einmal ein Auge vou ihr sichtbar bleibt. Das so eingehüllte Mädchen nennt man Dodola. Sie dreht sich mit großer Schnelligkeit nach rechts und links uud die Anderen hüpseu um sie her und siugen: „O Todola, Todola, Sage doch, was willst du da? Eine gute Kanne Wässerlei», Vom liebe» Gott ei» Regeulciu."
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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