Seite - 15 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

15 doch immerhin mehr Ruhe haben als ans den Festländern, wo sie Jeder aufzujagen vermag. Aber in diesen unübersehbaren Schlammgefilden sind sie von der Natur so ziemlich vertheidigt. Es geht durch breite Wasserstraßen, in welchen der Ruderschlag die laugeu grünen Psriemen der ^ostera Marina in wallende Bewegung bringt, uud bald laudet man an den Steintreppen der festen Insel, auf welcher sich seit mehr als dreizehn Jahrhunderten das Heiligthum Unserer liebeu Frau von Barbaua erhebt. Dieses von Meereswogen nmrauschte Sanctnarinm zeigt jene Schönheit, welche den geweihten Orten der Lagnnen so viele stille und laute Verehrer gewouueu hat. Im Kreuzgang hängen die Schloß Duino vom Meere aus. Weihgeschenke Derjenigen, deren Flehen Erhörung gefuudeu hat, schöu sproßt das Gras unter deu hohen Bäume», iu das weite Meer hinaus schallen die Glocken. In geringer Entfernung südwestlich von Barbana erhebt sich auf eiuer Straudiusel das uralte Städtchen Grado. Es ist das eines jener fortwährend vom Meere bedrohten Eilande, welche sich näher oder entfernter vom Lagunenstrande von der Mündnng der Sdobba (Jsonzo) bis zu derjenigen der Brenta hinziehen. Heute hat der Ort wenig Anlockendes. Erst in den jüngsten Tagen sind Anpflanzungen gemacht worden, um iumitteu des Mauerwerkes der Häuser, welches fast die ganze Insel bedeckt, dem Ange der sich immer zahlreicher einstellenden Badegäste ans dem bis jetzt baumlosen Eilande den Anblick des Grünen zu gewähren. Etwas Herrliches aber hat