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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 36 -
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36 ohneweiteres gesagt werden muß, daß vom landschaftlichen Standpunkt ans die ganze Strecke, dereu Begrenzung eben angedeutet wurde, einen einheitlichen Charakter besitzt, welcher eben nur für das Ganze im Zusammenhang geschildert werden kann. Bei der Frage, worin die Eigenthümlichkeiten dieses landschaftlichen Bildes bestehen, und ob es insbesondere von hervorragender Schönheit sei, müssen wir zunächst zwei Momente bei Seite lassen: erstens die naive Begeisterung Derjenigen, welche überhaupt bei Abbazia zum ersten Mal das Meer erblicken, bei denen also die Neuheit des Anblicks allein schon eine große Wirkung übt; danu auch jene Eigenthümlichkeiten, welche nuserem ganzen Littorale, ja dem größten Theile der mediterranen Küste überhaupt zukommen. Wenn wir uns aber auch auf Dasjenige beschränken, was als specifisch für Abbazias Umgebung bewachtet werden kann, so ergibt sich immerhin, daß hier die Kriterien des Schönen zugleich mit jenen des Lieblichen und Freundlichen zusammenfallen, im Gegensatz znm romantisch Schönen oder auch Groteske«, was vielfach den augreuzeudeu Küsten- striche» zukommt. Eine nähere Betrachtung mnß selbstverständlich wieder von der Terrain- gestaltung ausgehen. Diese bietet nun hier nicht, wie auf der bisher geschilderte» Strecke der istriauifcheu Ostküste, mächtige, von den Höhen znm Meer herablaufeude Wälle oder Rippeu, welche, meist mit einem steilen Felsenvorspruug am User des Meeres endigend, zur Anlegung vou Burgen und befestigten Orten Anlaß gaben; auch fehlen größere, dazwischen liegende Thäler, welche bei ihrem Eintauchen unters Meer geräumige und sichere Häfen bilden. Hier ist vielmehr das Gehänge des Monte Maggiore mehr nach der Qnere gegliedert, so daß es aus hintereinander aufsteigenden Wällen besteht; die ins Meer vorspringenden Landzungen sind nicht scharfeckig, sondern sanft gerundet und bilden eine gewellte Küsten- linie, welche insbesondere von der Höhe, etwa von Eastna aus, betrachtet, au diejenige von Sorrento bei Neapel erinnert, jedoch keine bedeutenderen Hasenbnchten darbietet. Eine solche Gegend konnte weder zur Anlegung fester Plätze auf dominireudeu Felsenhöhen, noch zur Entstehung größerer geschlossener Handelsorte Anlaß geben, und was sich dort ansiedelte und ausbreitete, konnte hauptsächlich nur den Zweck landesüblicher Cultur des Bodens haben. Schon aus diesem Grunde erklärt es sich, daß hier der Charakter des Friedlichen und Idyllischen vorwaltet, welcher den beiderseits benachbarten Küsten- strichen fehlt. Die Anmuth der Gegend wird erhöht durch eine reichlichere Vegetation, welche anf dem minder schroffen Terrain sich leichter ansiedeln und erhalten konnte, und insbesondere durch die dichten Lorbeerhaine, welche hier häufiger als an irgend einem anderen Punkt der Küste erscheinen. So entstand denn auch Abbazia weder zu kriegerischen, noch zu mercantilen Zwecken, nicht altes Festungsgemäuer findet sich daselbst, nicht eine verfallene Burg bildet das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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