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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 53 -
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53 Das Geburtsjahr der römischen Colonialstadt ist unbekannt, doch steht es wohl nicht zu weit von dem siegreichen Feldzuge des Consnls Sempronius Tuditauus gegen die Japyden (129 v. Chr.) ab. Mehr als sieben Jahrzehnte später fiel der Ort, als das cisalpinische Gallien bei Cäsars Unternehmnngen jenseits der Alpen von Truppen entblößt war, einem Plünderungszuge der Japyden zum Opfer. Octaviauus Augustus (30 v. Chr. bis 14 n. Chr.) gab Tergeste neue Befestiguugen, derselbe Fürst, welcher auch das Unter- thanengebiet der Colouie bedeutend erweiterte. Aber nicht nur den Ort selbst schützten Wall und Graben, auch die wichtigeren Verkehrswege, die uach Tergeste führten, waren durch Kastelle gesichert. Sogar das entferntere Gebiet wurde vou Verschanzungen durchzogen, deren Spuren noch erkennbar sind. Galt dieser Bezirk doch als Vormauer Italiens, das seit der Reichseintheilung des Augustus Jstrieu bis zur ^rsia (heute Arsa) umfaßte. So genoß denu unsere Stadt alle materiellen und politischen Vortheile, welche das Kernland des römischen Reiches vor den Provinzen auszeichneten. Tergeste blühte und gedieh, so lange die italischen Gemeinwesen unter dem Schutze dieser Vorrechte und eines selten unterbrochenen Friedens standen; es sank und verfiel, als die Grundbedingungen seiner Wohlfahrt dahinschwanden. Allerdings war Tergeste auch in den glänzendsten Tagen des römischen Weltreiches kein bedeutender Ort. Zu nahe lag das gewaltige Aqnileja, das Handelsemporium für unsere Alpenländer, der Knotenpunkt der Straßenlinien. Aber ebenso weit entfernt war Trieft jenes Fischernest zu sein, als welches man es nach der Entstehung des Freihafens oft geringschätzig bezeichnete. Dem au Umfang über die heutige Altstadt hiuausreichenden Orte fehlte es zur Römerzeit weder am Nothwendigen, noch am Schönen, weder an Hafenanlagen nnd Wasserleitungen, noch an einem Theater, an Tempeln, Altären nnd Statueu. Wer heutzutage die Stadt durchwandert, siudet allerdings wenige Spnren aus dieser läugstvergaugeueu Zeit. In den Thurm unserer Kathedrale sind einige Säulen eingemauert, Bestandtheile eines Tempels der capitolinischen Gottheiten, welchen Clodins Onirinalis, Präfect der Flotte von Ravenna znr Zeit Neros, erneuert hatte. Unweit einer anderen Kirche in der Altstadt, der ehemaligeu Jesuitenkirche, steht ein eigenthümlicher, halb im Boden vergrabener inschriftloser Bogen, seiner Form nach der spätrömischen Zeit angehörig und von unsicherer Bestimmung. Ein Kranz von Sagen hat das verwitterte Mauerwerk umslochteu und sich auch der Name» desselbeu bemächtigt. Die gegenwärtige Benennung ,^rcc> «li Iliccai'llo", welcher der Kreuzfahrer Richard Löweuherz vorschwebt, ist ebenfo- wenig begründet wie eine andere, die den dai-Io", den Longobardenbesieger im Auge hat. Noch dürftiger siud die Spure», welche sich vou dem uuter Trajau durch G. Petrouius
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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