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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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»4 das Meer und Miramar, seine Lieblingsschöpfung, gerichtet dasteht, ist von meisterhafter Auffassung und Dnrchsührnng, als auch die kleineren Figuren, welche die Weltgegenden darstellen, die Reliefs uud Medaillons. Die verschiedenen Inschriften beziehen sich auf die Thätigkeit des Kaisers für die Kriegs- uud Handelsmarine, ans seine liebevolle Sorge für unsere Stadt und für Miramar. Unter den Reliefs ziehen sich in einem Streifen die schöne» Worte aus dem Testament des Kaisers vom 16. Juni 1867 hin, in denen er unserer Gestade gedenkt und die übersetzt lauten: „Der österreichischen Marine, für die ich solche Zuneigung hegte, allen Freunden, die ich längs der Gestade der Adria zurücklasse, mein letztes Lebewohl!" Von älteren Fürstenstandbildern ist nichts Rühmliches zu berichten. Die im Arsenal von Venedig gegossene Bronzestatue Leopolds I., namentlich aber das steinerne von Lorenz Fanolli angefertigte Standbild Karls VI. zeigen den guten Willen, aber auch die beschränkten Mittel der damaligen Bürger. Der theresianischen Zeit, also der Periode des ersten commerciellen Aufschwunges, entstammen zwei Brunnenanlagen. Die eine wurde nach dem Entwurf des Jngenienr-Oberlieuteuauts Bouomo 1751 von dem Bildhauer Mazzoleui auf dem großen Platze ausgeführt, und zwar nach Vollendung einer Wasserleitung, mit der die große Kaiserin in die Fußstapfen der Römer trat. Wer dem barocken Gebilde heutzutage einen Blick schenkt, interessirt sich viel mehr für den Feigenbaum, der lustig aus den Ritzen des künstlichen Felsens emporsprießt, als für die verstümmelten allegorischen Figuren. Von demselben Bildhauer, der das Werk auf Kosten der Stadt anfertigte, rührt auch der Neptuusbruunen auf dem Börsenplatz her. Seit Mazzoleni haben wir durch lauge Zeit in Trieft weder einen einheimischen, noch einen hier dauernd angesiedelten Bildhauer. Die Seulpturarbeiteu, welche die aus der Wende des Jahrhunderts stammenden Bauwerke schmücken, wurden meist in Venedig, vorzugsweise durch die beiden Bosa verfertigt. Erst um 1830 beginnen sich Triester mit größerem Erfolge der bildenden Kunst zu widmen. Auch sie sind fast ausnahmelos Schüler der veuetiauischen Akademie: Baldini , Capolino, Conti L., Depanl, Pezziear n. A. Die Werke unserer Bildhauer sind in Kirchen und anderen hervorragenden Gebäuden der Stadt (dem Lloydarfeual, Aavale ackr-iutieo, Revoltella-Palast :c.), sehr viele auf den Gottesackern der verschiedenen Confefsionen zerstreut. Namentlich der katholische Friedhof, der begreiflicherweise auch die- größte Ausdehnung hat, besitzt die meisten Denkmäler. Eine ganze Langseite enthält unter einem dorischen Portiens die Grabstätten angesehener Familien. Einer etwas lebhafteren Pflege als die Bau- und Bildhauerkunst erfreute sich in Trieft, wenigstens in den letzten Jahrzehnten die Malerei . In alter Zeit diente sie fast ausschließlich kirchlichen Zwecken. Soweit unsere archivalischen Quellen zurückreichen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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