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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 85 -
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85 erfahren wir von Männern, welche durch die Gemeinde oder jene Körperschaft, der die Sorge über den Bau von St. Just oblag, berufen wurden. Unter den Fremden sind die wichtigsten: der schon genannte Benedetto Carpaccio und Giorgio Vincenti, beide aus Capodistria, von Einheimischen Andrea de Paris (aus dem Ende des XV. Jahr- hunderts) und Giusto Spada (XVI. Jahrhundert). Wie sehr noch im ganzen ersten Säculum des Freihafens die Malerei hier im Argen lag, beweist am besten der Umstand, daß zu alleu wichtigeren Werken ebenso, wie wir es bei den anderen bildenden Künsten gesehen haben, Fremde herbeigezogen werden mußten, meist Venetianer oder Mitglieder der venetianischen Akademie. Manche fanden wohl hier ein zweites Heim, wie Gins. Bern. Bison und Natale Schiavoni, dessen berühmter Sohn Felice hier 1803 das Licht der Welt erblickte. — Auch als die Aus- schmückung der neuen Autouiuskirche eine Reihe von Bildern erforderte, fiel die Herstellung derselben der venetianischen Akademie zu. Zwei der damals beschäftigten Künstler, Grigoletti und Lippariui, erwarben sich das Verdienst, Triester Maler herangebildet zu haben. Allmälig erwachte nämlich auch hier die Lust, am künstlerischen Schaffen selbst teilzunehmen, und wiederholte Kunstausstellungen in unserer Stadt förderten sie. Niemand nahm an diesen Bestrebungen eifrigeren Antheil als der schon oft genannte Mann, der die edelste Vereinigung von Alt- und Nenbürgerthnm in Trieft verkörpert — Domenico de Rossetti. Sohn eines Kaufmanns aus der Theresienstadt, aber außerhalb Trieft erzogen, war er den Überlieferungen der alten Stadt fremd und doch ihr eifrigster Vertreter, zugleich dem Herrscherhause so ergeben, daß er während der französischen Zwischen- herrschaft kein Amt annahm, ein treuer Pfleger seiner Muttersprache, thätig auf den verschiedensten Gebieten und stets bereit, sein Wissen der Vaterstadt zu widmeu. Entsprach auch bei seinen künstlerischen Bemühungen, wie bei so manchen anderen, der Erfolg nicht ganz seinen Wünschen, so gelang es ihm doch wenigstens, das zarte Pflänzchen, das auf dem steinigen Boden nur mühsam Wurzel faßte, mit vor dem Untergang zu bewahren. Wer jetzt den Revoltella-Palast durchwandert, der durch die großherzige Speude seines einstigen Besitzers sammt dem reichen Inhalt und den nöthigen Summen zur Vermehrung der Sammlungen der Gemeinde vermacht wurde, der findet eine Reihe von Gemälden, die von Triester Künstlern der letzten vier Jahrzehnte herrühren. Hier sind, wenn wir den Todten den Vortritt lassen, Bilder Gatteris, jenes Malers, dessen erste Knabenversuche schon die allgemeinste Aufmerksamkeit erregten, ferner von August Tomiuz, dem mittleren dreier Künstlergenerationen: schon sein Vater Josef war in den Zwanziger-Jahren hier als Porträtmaler thätig und sein Sohn Alfred, der gegenwärtige Eonfervator des Museums, ist insbesondere als Pserdemaler geschätzt. Hier erblicken wir Bilder Lor. Bnttis, dann des zugewanderten, aber bis zu seinem Lebensende in Trieft
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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