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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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100 unterworfen waren, bis in die windische Mark an der kroatischen Grenze, von der Hohe der Tiroler Alpen bis an die Spitze von Istrien, verfügte über bedeutende Geldmittel, hatte aus seinen weitreichenden Besitzungen ein wohldiseiplinirtes Heer gebildet und wußte durch seine geistige Überlegenheit, seine Kriegserfahrenheit und die Raschheit seiner Bewegungen seine Gegner allenthalben zu besiegen. Seine Freundschaft mit dem deutscheu König und österreichischen Herzog Friedrich trug wesentlich zu der Erhöhung seiner Macht uud seines Einflusses bei. Er war sein ganzes Leben hindurch mit kriegerischen Unter- nehmungen beschäftigt. Zuerst richtete er dieselben gegen den Patriarchen von Aqnileja und machte sich mit wechselndem Erfolge zum factischen Beherrscher des in seinen Grund- festen erschütterten Patriarchats, das hierdurch seinem tragischen Ende entgegengeführt wurde. Bald aber eröffnete sich dem Ehrgeiz des Grafen Heinrich ein noch weiter reichender Schauplatz für seine Unternehmungen. Die Zerfahrenheit der Verhältnisse in Oberitalien, die gegenseitigen Bekriegungen der dortigen Dynasten boten dem thateu- durstigeu Grafen die günstigste Gelegenheit, die allgemeine Verwirrung für seine Zwecke auszubeuten. Deu Gipfel seiner Macht erreichte er als Reichsvicar von Treviso, wo er auch durch milde Behandlung seiner Geguer hohes Lob erntete. Heinrich wird aber nicht mir als tapferer, von seinen Feinden gesürchteter Fürst, sondern auch als eiu wahrer Vater seiner Unterthanen geschildert. Seinen Stammsitz Görz erhob er zur Stadt mit selbst- stäudiger Verwaltung und den zur Bestreitung ihrer Ausgaben erforderlichen Einnahmen. So verehrt die Stadt Görz deu größte« und gewaltigsten Fürsten seines Herrscher- geschlechtes zugleich als ihren Gründer und hauptsächlichsten Wohlthäter. Graf Heinrich starb in der Vollkraft seines Alters, kaum sechzigjährig, im Jahre 1323 zu Görz, wie mau behauptet, an Gift, das ihm sein Gegner Sealigero beibringen ließ. Des Grafen Heinrich Sohn, Johann Heinrich, befand sich bei dem Tode des Vaters noch in frühem Kindesalter. Die Witwe und Vormündern: Beatrix, geborne Herzogin von Baiern, führte als Regentin die Verwaltung der sämmtliche« Görzischeu Güter. Einen Beweis, in welchem Ansehen diese kluge und thatkräftige Frau staud, gewährt die That- sache, daß sie nach dem Tode des Patriarchen Pagano auch mit der weltlichen Verwaltung des Patriarchates uud mit der Schutzvogtei, ja sogar, eiu seltener Fall, mit dem Geueral- capitanat von Frianl betraut wurde. Nach dem frühzeitigen Tode Johann Heinrichs (1338) ging der Besitz der Görzer Lande an die Söhne Albrechts III.. des Bruders von Heinrich II., über, an Albrecht IV., Meinhard VII. und Heinrich III. Mit diesem Zeitpunkt begann der Verfall der Macht und des Ansehens der Görzer Grafen, denn es traten nun wiederholte Theilungen des Besitzes ein, welche Zwistigkeiten zwischen den Brüder« herbeiführten. Kriegerische Fehden mit dem Patriarchen (Patriarch Bertrand drang in einer solchen mit seinem Kriegsvolke
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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