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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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102 Regierungswechsel, der bald günstige Folgen nach sich zog, da Kaiser Max im venetianischen Kriege (1508 bis 1516) die benachbarten, jenseits des Jsonzo gelegenen Ortschaften mit Einschluß von Aqnileja — das Gebiet der nachmaligen Grafschaft Gradiska — eroberte und mit der Grafschaft Görz vereinigte. Wenngleich die geographische Lage, sowie der fast gänzliche Mangel an Straßen ein schwer zu überwindendes Hinderniß der wirthschaftlichen Verbindung mit den benachbarten österreichischen Ländern darboten, so hinderte dies doch nicht, daß der intelligentere Theil der Bevölkerung sich zu dem Mittelpunkt des Reiches, der Quelle der Macht und des Ansehens hingezogen fühlte. Der Adel sendete seine Söhne in die Schuleu von Wien und von Graz und widmete sie der öffentlichen Laufbahn, wodurch sie sich bei ihrer angestammten natürlichen Befähigung, der Aufgewecktheit des Geistes uud ihren damals anderswo noch seltenen Sprachkenntnissen allmälig einen weitreichenden Einfluß im staatlichen Leben erwarben. Aus dem doch nur kleinen Lande ging im Laufe der letzten Jahrhunderte bis auf die neueste Zeit eine so große Anzahl von tüchtigen Feld- herren und klugen Staatsmännern hervor, als wohl kein anderes von gleich beschränktem Umfang sie aufzuweisen vermochte, wie dies die Namen Attems, Cobenzl, Coronini, Rabatts, Strassoldo und Thnrn bezeugen. Die kriegerischen Zeitläufe gestattete« indeß durch lange Jahre nicht dem Lande zur Ruhe zu kommen; durch die venetianischen Kriege 1508 bis 1516 und 1616 bis 1617, sowie durch die wiederholten Einfälle der Türken wurde es hart mitgenommen, obgleich es von den Greueln des dreißigjährigen Krieges verschont blieb. Inzwischen entwickelten sich die Zustände des Landes in erfreulicher Weise. Unter Kaiser Ferdinand I. wurde die innere Verwaltung in ein festes System gebracht und die Erhebung der Steuern und Abgaben geregelt. Noch weiter bildete sich unter dem Erzherzog Karl, Herrscher von Jnner-Österreich, die iuuere Verwaltung aus und wurde die Grundlage der Wohlfahrt des Landes befestigt. Insbesondere wurde für Errichtung von Unterrichtsanstalten, welche bis dahin gänzlich gemangelt hatten, Sorge getragen. Einen empfindlichen Gebietsverlust erlitt das Land vorübergehend durch die Ausscheidung des zu einer gefürsteten Grafschaft erhobenen Gebietes von Gradiska, welches Kaiser Ferdinand III. dem Fürsten von Eggen- berg verlieh. Diese Trennung währte durch siebzig Jahre, «ach deren Verlauf mit dem Erlöschen des fürstlichen Geschlechtes das Gebiet wieder an Görz zurückfiel und mit dem- selben zu einem politischen Körper vereinigt wurde. Die Regierung des Kaisers Karl VI. machte sich durch die Sorge für den Bau von Straßen uud deu Aufschwung des Handels, sowie durch das festere Auftreten gegenüber der Republik Venedig, namentlich in den dadurch größtentheils beseitigten Grenzstreitigkeiten um das Land verdient. Eine glückliche Zeit für Görz brach unter der Regierung der Kaiserin Maria Theresia an, deren Name noch heute in dem gesegnetsten Andenken steht. Ihre mütterliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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