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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 104 -
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104 des Clerus. Die Grafschaft gehörte zur Diöcese des Patriarchen von Aquileja, welcher, zum Schattenbild herabgesunken, von Venedig ernannt im Veuetiauischeu residirte und keinen oder uur einen nachtheiligen Einfluß auf die Görzer Geistlichkeit nahm; es fehlte sohin das Oberhaupt, welches sie leiten, die Disciplin aufrecht erhalten, die Autorität ausübe« sollte. Unwissenheit und Tatenlosigkeit nahmen im Clerus überhaud. Dies bewog die Kaiserin, ihren ganzen Einfluß bei dem Papst geltend zu machen, um die Aufhebung des Patriarchates uud die Errichtung eines Erzbisthnms in Görz zu erlangen. Nach langen und harten Kämpfen erreichte sie ihr Ziel und erwirkte durch deu neuen Erzbischof Edliug eine vollständige Umgestaltung im Bereiche der geistlichen Wirksamkeit. Die fromme Kaiserin betrachtete diese Reform als einen ihrer schönsten Erfolge und stattete das Erz- bisthum sammt dem dabei errichteten Seminarinm mit reichen Gaben aus. Die umfassenden, rasch durchgeführten Reformen des Kaisers Josef II. brachten auch sür Görz manchen Fortschritt und räumte« manchen Mißstand hinweg. Doch kamen sie dem Lande wenig zngnte, da die Aufhebung des Erzbisthums, die Verlegung der obersten Ämter nach anderen Provinzen und andere Maßnahmen das Interesse der Bevölkerung in nachtheiliger Weise berührten. Unter Kaiser Leopold II. erhielt Görz neben seinen Landständen auch seine frühere Verfassung wieder. Die erste Hälfte der Regieruugszeit des Kaisers Franz I. wurde durch die kriegerischen Ereignisse ausgefüllt, die auch das Laud Görz in fühlbarster Weise trafen. Dreimal: 1797, 1805 uud 1809 besetzten die feindlichen Heere die Grafschaft, welche zuerst einen Theil ihres Gebietes verlor, dann aber vollständig theils an Frankreich, theils an das Königreich Italien abgetreten wurde. Dieser Zustand währte jedoch nur vier Jahre, 1809 bis 1813, indem nach erfolgten? Frieden Görz wieder an Österreich zurückfiel, uud zwar erweitert durch das Gebiet von Monfalcone, welches zuerst durch deu Vertrag von Eamposormio an Österreich gefalle» war. Mit dem Frieden brach für Görz eine ruhiger Entwicklung gewidmete Zeit an, während welcher Kaiser Franz I. das Erzbisthum Görz wieder herstellte. Außerdem wurde die Zeit vou 1814 bis 1848 durch mauuigfache Reformen in der iuuereu Verwaltung ausgefüllt, welche veranlaßte», daß Görz als Bestandtheil der Provinz des Küstenlandes dem illyrischen Königreiche einverleibt wurde. Vou dem Aus- stände der beuachbarteu italienische» Provinzen im Jahre 1848 wurde Görz ebeusoweuig als vo» de» Kriege» i» den Jahren 1859 u»d 1866 berührt, i» dere» Folge Österreich dem Besitz der Lombardie uud Venedigs entsagte. Die Culturgeschichte vou Görz fällt so ziemlich zusammen mit derjenigen von Ober- italien. Anfänglich war es jedoch anders. Der Graf von Görz, ein deutscher Dynast, weilte auf seinem Schlosse zu Görz. Die deutsche» Ministerialen siedelten sich am Abhang des Schloßhügels an n»d bildete» ei» Gemeinwesen, welches sich d»rch zwei Jahrhunderte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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